Irgendwie schon - seltsam? Lustig? Jämmerlich? Heute vor einem Jahr blickten wir alle mehr oder weniger wehmütig auf 2008 zurück, setzten große Hoffnungen und Erwartungen in 2009, fassten lauter gute Vorsätze und begrüßten das neue Jahr in einem freudigen Feierrausch.
Heute blicken wir alle auf 2009 zurück, machen mehr oder weniger zufrieden, mehr oder weniger zuversichtlich einen Strich unter dieses Jahr, haben mehr oder weniger gute Vorsätze, Ziele, Vorhaben und Wünsche für 2010, die 2009 doch nicht wahr geworden sind oder umgesetzt werden konnten, und wenn wir überhaupt noch an 2008 zurückdenken, sind wir uns in manchem Fall vielleicht gar nicht mehr sicher, ob ein Ereignis wirklich in dieses Jahr fiel, oder nicht vielleicht doch schon 2007 war.
Und so war es eigentlich schon immer, so wird es auch immer sein: am Silvesterabend fiebern wir dem neuen Jahr entgegen, im sicheren Glauben, wenigstens einige der Sorgen und Probleme des alten Jahres mit ihm zurückzulassen und ab morgen mit neuem Elan neue Erfolge erreichen zu können.
Gerade mal 365 Tage später ist das einst gefeierte und herbeigesehnte neue Jahr dann wieder das alte Jahr, dass wir endlich hinter uns lassen wollen, weil doch nicht alles so gelaufen ist wie erhofft, weil das Leben eben ein Auf und Ab, ein Wechsel aus Sieg und Niederlage ist, im nächsten Jahr aber bestimmt alles anders und besser wird!
Was sagt uns das über uns, darüber, wie wir unsere Leben leben, betrachten und beurteilen? Sagt es uns überhaupt irgendwas? Sollte man die ganze Sache eigentlich ernstnehmen, oder einfach als ein Ritual, das einfach zum Leben gehört, uns mal Freude bereitet und mal entnervt, von dem sich aber eigentlich doch sagen lässt: gut, dass wir es haben, so blödsinnig es bei nüchterner Betrachtung auch sein mag, denn ohne würde uns doch, jedenfalls meistens, etwas fehlen?
In diesem Sinne wünsche ich euch jedenfalls ein frohes, gesundes, erfolgreiches und gesegnetes neues Jahr 2010!