Original von Steve McQueen
Nun Mr Malroy, die VErhandlungen wurden vom Rat der Nationen geführt [...]
Von wem genau, in welcher Funktion? Ich hätte gerne Namen und Fakten.
[...] und sind gescheitert.
Woran genau? Was sind die Forderungen der Staatengemeinschaft, wie ist die Position der Cuellos? In welchem Maße haben beide Seiten in den Verhandlungen Kompromissbereitschaft erkennen lassen? Sind Ansatzpunkte für die Wiederaufnahme der Verhandlungen ersichtlich? Wenn ja, sind bereits konkrete Bestrebungen im Gange, dies zu tun? Und in welchem Umfang ist das U.S. State Department in Bemühungen um eine diplomatische Lösung des Konflikts involviert?
Es geht hier immerhin um die freie Selbstbestimmung der Völker [...]
Sollten es sich die gegenwärtige Administration unter Präsident O'Neill wirklich zur Aufgabe machen, überall auf der Welt mit Waffengewalt das "Selbstbestimmungsrecht der Völker" (übrigens ein auf die Situation in Cuello absolut nicht anwendbarer Begriff, denn er bezeichnet die Freiheit eines Volkes
von ausländischer Fremdbestimmung) bzw. die Demokratie und die Menschenrechte (das meinten Sie wohl, Mr. McQueen, nicht wahr?) zu verbreiten, dann gnade uns Gott. In diesem Fall müssten die Vereinigten Staaten konsequenterweise auch noch einem halben Dutzend anderer Staaten den Krieg erklären und würden damit einen Weltenbrand auslösen - einen Weltenbrand, in dem unsere Soldaten den Blutzoll zu zahlen hätten.
Wenn dies nicht in unserem Interesse liegt, so Frage ich sie, was dann?
Die Verhältnismäßigkeit der Mittel, Mr. McQueen, die Verhältnismäßigkeit der Mittel sollte in unserem Interesse liegen.
Bislang haben weder Sie noch der Secretary of Defense auch nur ein einziges, überzeugendes Argument für den geplanten Militärschlag vorgebracht.
In Cuello wurden bislang weder die Menschenrechte in unerträglichem Ausmaß mit Füßen getreten (so besteht anscheinend keine generelle Gefahr für Leib und Leben einzelner Bevölkerungsgruppen - was in der Tat ein Grund zur humanitären Intervention wäre), noch ist für mich anhand Ihrer Ausführungen irgend ein übergeordnetes (weder kurz-, noch mittel-, noch langfristiges), strategisches Interesse der USA am Eingreifen in der Region erkennbar geworden. Ob in Cuello nun von dem einen Stamm regiert wird oder von dem anderen, annährend demokratisch oder halb-autoriär: Dies alles hat weder nennenswerte Auswirkungen auf die Stabilität der Region, noch auf US-Handelsinteressen, noch auf die geostrategische Großwetterlage (so droht offenbar kein Beitritt Cuellos zu einem feindlichen Bündnis - was damals Anlass für unsere Intervention in Rusania war, einige der Anwesenden werden sich noch erinnern).
Es wäre fatal, würden wir das Leben unserer Soldaten in einem Konflikt aufs Spiel setzen, dessen Ausgang für die strategischen Interessen der Vereinigten Staaten kaum von Belang ist - und zu dessen Beilegung darüber hinaus noch nicht einmal alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft wurden.