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Mr. President,
ich freue mich Sie als meinen Gast im Weißen Haus willkommen heißen zu können. Bitte nehmen Sie Platz. Wenn Sie eine Erfrischung wünschen, brauchen Sie nur etwas zu sagen. Ansonsten gebührt Ihnen als dem Gast das erste Wort dieser Unterredung.
XXIX. President of the United States
*22. März 1947 +09.05.2011
Nun, Herr Präsident, wie ich bereits sagte freue ich mich heute bei ihnen hier im Land zu sein. Mein letzter und erster Besuch in ihrem Land war letztes Jahr im Juli gewesen, noch als Außenminister wobei ich damals mit dem damaligen Außenminister zusammengetroffen war. Die Gespräche waren damals weitgehend ergebnislos beendet worden, nachdem der damalige Außenminister offenkundig ungerne mit dem Vertreter einer Übergangsregierung näheres vereinbaren wollte. Die Situation war damals noch jene gewesen das in meinem Land damals erst die diktatorische Regierung der dreibürgischen Minderheit in unserem Land gestürzt worden war und sich eine Übergangsregierung gebildet hat, deren Außenminister ich war. Ich weiss jetzt nicht inwieweit Sie da schon Bescheid wissen, auch vom letzten Gespräch?
Die ist nun etwas veraltet, etwa was die neueren Entwicklungen angeht, aber Geschichte kann ja nicht veralten.
Seit meinem letzten Aufenthalt hier hat sich in Nambewe einiges verbessert. Unser Staat hat sich eine neue Verfassung gegeben um den Wandel zu einer demokratischen, freiheitlichen, rechtsstaatlichen Nation einzuleiten. Es gab freie und geheime Wahlen die erst den ehemaligen Präsidenten der Übergangsregierung, Herrn Mugassa, falls ihnen der Name etwas sagt, als ersten Präsidenten der Republik bestimmten, der anschließend nach zwei Amtszeiten nicht mehr antrat und ich ihm nach Wahlen im Amt nachfolgte. Es hat sich also einiges verbessert, auch wenn immer noch einiges im Argen liegt und wir vom Entwicklungsstand, etwa ihres Landes wohl immer noch weit weg sind. Allerdings ist der gute Wille bei uns vorhanden.
Ihr Staat ist mit eine der wohl größten Staaten und zugleich ein Staat der zumindest mir durchaus ein Vorbild ist. Etwa was das Zusammenleben verschiedenster Volksgruppen angeht. Wie ich bereits erwähnt habe hat uns lange eine Diktatur der dreibürgischen Minderheit unterdrückt, was nicht zuletzt seine Macht durch das Ausspielen der unterschiedlichen Gruppen der Mehrheit sicherte. Das hat tiefe Gräben aufgerissen, wie man sich vorstellen kann, weswegen es auch das Ziel jeder Regierung war hier ausgleichend zu wirken und die Gräben wieder zuzuschütten, auch wenn es Kräfte gibt die dieses Ziel gerne unterlaufen würden.
Aber auch Punkte wie der hier existierende Pluralismus in etwa politischer Hinsicht. Demokratie muss man lernen und auch wenn unsere Verfassung demokratisch ist so ist Nambewe in der Hinsicht noch Schüler. Etwa in Hinblick auf das Verhältnis zwischen Regierung und Opposition. Die Regierung und auch ich muss akzeptieren das es abweichende Meinungen gibt. Die Opposition muss aber auch lernen wo ihr Platz ist und das sie nicht bei günstigen Umfragewerten sich anmaßen kann die Regierung zu übernehmen und die Politik zu bestimmen, etwa wenn man ihr die Hand zur Zusammenarbeit reicht sie nicht gleich die Kernressorts beansprucht in der Regierung mit der Begründung das wenn jetzt Wahlen wäre sie diese gewinnen würde. Ich meine bei ihnen fordert die Opposition sicher auch nicht gleich die wichtigsten Ressorts ein, wenn Sie sie mit einbinden wollen würden, weil gerade die Umfragen sagen das sie bei Wahlen jetzt gewinnen würden. Das stellt das gesamte Konzept der repräsentativen Demokratie auf den Kopf. Aber wie gesagt wir lernen noch. Aber genug zur Innenpolitik meines Staates.
Ich möchte gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten aufbauen und strebe auch eine gewisse wirtschaftliche Zusammenarbeit an. Unser Land ist zwar arm, hat aber Rohstoffvorkommen die ich als wichtigen Schlüssel zur Entwicklung der Republik sehe. Vorerst würde ich jedoch vor allem erst einmal unsere Beziehungen auf eine erste Grundlage stellen wollen, alles andere kann man weiter sehen.
Mr. President,
ich freue mich sehr darüber, das Ihr Land aus den Zwängen einer diktatorischen Unterdrückung hat entkommen können. Es zeugt von dem demokratischen Eifer Ihrer Bevölkerung, dass das Joch der Unterdrücker - wenn auch mit und durch die Hilfe des Militärs, hat abgeschüttelt werden können.
Ein guter und wichtiger Schritt war das schnelle Einleiten von demokratischen Prozessen durch den damaligen Exekutivrat. Ihre neue Verfassung und die jüngst abgehaltenen Wahlen zum Präsidenten und zum Parlament zeugen von einem starken, einen festen Willen zur Finalisierung der Demokratisierung Ihres Landes. Ihr Volk darf wahrlich stolz sein, Mr. President.
Es wird mich daher ein Freude sein, mit Ihnen ein erstes Exekutivabkommen zwischen unseren Staaten abzuschließen, welches den Grundstein für ein zukünftiges, bilatereales Miteinander unserer Nationen legen wird.
XXIX. President of the United States
*22. März 1947 +09.05.2011
Nun, sagen wir es einmal so: Wie jemanden Nahrung vorenthalten wurde, wurde unserem Volk lange Demokratie und vor allem Mitbestimmung vorenthalten. Es war hungrig nach dieser. Hätten der damalige Exekutivrat sich an die Macht geklammert hätte das Vollk vermutlich blitzschnell das Regierungsviertel gestürmt und uns davongejagt.
Wie gesagt, die Broschüre ist etwas veraltet, wir haben inzwischen schon weitere Veränderungen auf dem Weg zur Demokratie gehabt um diese zu festigen, inklusive noch weiterer Wahlen. Aber es ist schon ein einschneidender Punkt der Geschichte unseres Landes gewesen. Und die meiner Meinung nach wirkliche Vollendung der Unabhängigkeit unseres Staatsgebietes. Ein Tag des Feierns für das nambewische Volk.
Ich danke ihnen auf jeden Fall für ihre Worte, das nambewische Volk wird erfreut sein diese zu hören und ich werde sie ihm überbringen.
Ein Exekutivabkommen zwischen unseren Staaten wäre ein guter Anfang. Ich werde zu gerne meine Unterschrift unter eines setzen. Hätten Sie eine entsprechende Vorlage zur Hand?
Mr. President, ich danke Ihnen.
Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte: Wollen wir die Gespräche über die Möglichkeiten und Umsetzungen eines Grundlagenvertrages Anfang April in Ihrem Land führen?
XXIX. President of the United States
*22. März 1947 +09.05.2011
Das können wir gerne so machen.
So haben Sie auch Gelegenheit Nambewe kennenzulernen, nachdem ich nun schon das Vergnügen hatte Ihr Land kennenzulernen.
Sehr gut. Ich werde dann mein Büro beauftragen einen Termin für den Besuch mit Ihrem Büru zu verabreden. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Mr. President?
XXIX. President of the United States
*22. März 1947 +09.05.2011