Gentlemen,
vielen Dank für Ihr Erscheinen. Thema dieser Sitzung ist die jüngst durch die Präsidentin der Vereinigten Staaten erlassenen
Executive Order 64. Wie Sie wissen wurde diese bereits sehr ausführlich und emotional in der Öffentlichkeit diskutiert. Ich selbst habe, auch das wissen Sie, unmittelbar eine
Anfrage gemäß
Congressional Investigations and Questioning Act an die Regierung gestellt. Diese wurde durch den SecDef
beantwortet.
Ich bin ehrlich: Die Antworten habe ich in dieser Art und Weise erwartet. Sie zeugen vom Geiste dieser Regierung und der Gefährlichkeit ihrer Ansichten. Die Beantwortung der ersten Frage ist in Ordnung. Das Gesetz legt Fragen der Rekrutierung sehr wohl in die Hände des Department of Defense. Man argumentiert nun, dass die Präsidentin, als Oberste Exekutive Gewalt, diesen Erlass auf den Weg bringen dürfte, da sie dem DoD vorgesetzt ist. Hier könnte man sich streiten, ob dies tatsächlich im Sinne des Gesetzes ist.
Wichtiger jedoch ist der Rest der Antworten. Hier zeigt die Regierung deutlich, dass sie keine Argumente für ein Fernhalten von nicht Heterosexuellen Personen von den Streitkräften haben. Der SecDef betont sogar, dass es „außerdem in Frage stehe, inwiefern spezifische Verhaltensmuster heteroabnormer Persönlichkeiten Disziplin und Einsatzfähigkeit signifikant herabsetzen“. Die Regierung hat also keine validen, daten- und faktenbezogenen Grundlagen, für eine solche Überlegung. Allein dies zeigt, dass man sich hier von pseudomoralischen Vorstellungen hat leiten lassen, um diese Regelung auf den Weg zu bringen. Ich persönlich sehe in speziell diesem Ausschluss die Möglichkeit eines Verfassungsbruchs, da hier grundlos und ohne konkrete Datenlage hunderttausende Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Dienst an der Waffe ausgeschlossen werden. Müssten wir nach der Argumentation der Regierung nicht konsequenterweise auch z.B. religiöse Fanatiker ausschließen? Sie sehen, die Regierung hat keinerlei konkrete Begründungen geliefert, warum dieser Erlass in dieser Art notwendig war. Auch und im Besonderen auf die Vergangenheit bezogen. Jahrelang konnten LGBTQ-Menschen in den Streitkräften dienen. Sie haben erfolgreich Einsätze absolviert. Sie haben Karriere bis hoch in die höchsten Ränge gemacht. Und die Moral der Truppe hat es nicht gefährdet, noch wurde ein Soldat oder eine Soldatin deswegen gefährdet. Im Gegenteil sogar. Die erfolgreichen Einsätze unserer tapferen Soldatinnen und Soldaten in den letzten Jahren sind Beispiele für ein Funktionieren unserer Armee. Mit all ihren diversen Mitarbeitern. Dafür spricht auch das gebetsmühlenartige Wiederholen der Regierung, dass man keine Soldaten, deren Sexualität man nicht kenne, aus dem Dienst entlassen. Sie dürfen weiter dienen. Warum zersetzt das eine die Moral der Truppe, das andere aber nicht.
Gentlemen, dieser Erlass ist ethisch eine Zumutung und dieser Ausschuss und dieser Kongress müssen darauf eine Antwort finden.