Ein sichtlich mitgenommener President Scriptatore erscheint am späten Abend vor der versammelten Presse im Weißen Haus.
Ladies and Gentlemen,
ich danke Ihnen, dass Sie so spät am Abend noch erschienen sind. Ich möchte Sie auch nicht mit einer langen Rede langweilen, sondern schnell und schmerzlos die Fakten auf den Tisch bringen. Zunächst einmal möchte ich mich zu der Präsidentschaftskandidatur von Ulysses S. Finnegan jr. äußern, die die Republican Party heute Abend verkündet hat. Es kann und es wird keinen besseren Mann für das Weiße Haus in den nächsten vier Monaten geben. Mister Finnegan hat in einer einzigartigen Karriere hier in den USA bewiesen, dass er für das höchste Amt im Staat mehr als qualifiziert ist. Seine Agenda für die nächsten Monate wird Astor genau das geben, was es braucht. Er ist von den drei Kandidaten für dieses Amt derjenige, der es am besten ausfüllen wird. Vor allem wenn ich mir den Wahlvorschlag der Democrats ansehe.
Einige der Journalisten lachen.
Doch nun zu den Fragen, die Ihnen bestimmt schon auf der Seele brennen. Ja, ich werde nicht erneut zur Wahl antreten. Warum, werden Sie sich fragen. Ich habe lange mit mir gerungen. Ich war und bin gerne Präsident dieser wunderbaren, stolzen Nation. Es waren angesichts der Umstände im Kongress und der vielen wechselnden Minister im Kabinett vier harte Monate, die ich zu regieren hatte. Doch ich bin stolz auf das geleistete und kann wahrlich behaupten, dass ich meine Rolle erfüllt habe. Ich hätte diese Arbeit gerne fortgesetzt, doch zum Schluss hat die Vernunft bei meinen Überlegungen gesiegt.
Ich trete nicht zur Wiederwahl an. Dieses Mal nicht. Es gibt Dinge in meinem privaten Umfeld, die es mir nicht möglich machen weiterhin als Präsident in den nächsten vier Monaten für Astor und seine Bürgerinnen und Bürger da zu sein. Die First Lady, Sie alle haben es in den Nachrichten verfolgt, ist schwer erkrankt. Die ƒrzte konnten bisher nicht feststellen, was ihr konkret fehlt. Sicher ist nur, dass ihr derzeitiger Zustand lebensbedrohlich ist. In der nächsten Zeit will und muss ich für meine Frau da sein. Das hat oberste Priorität. Ass diesem Grund kann ich mich in nächster Zeit nicht mehr um die Regierungsgeschäfte im Weißen Haus kümmern. Es wäre mir eine Ehre und ein Privileg, doch meine Familie ist mir wichtiger, ich hoffe das kann man verstehen. Allerdings werde ich der politischen Welt - und das ist ein Versprechen - nicht den Rücken kehren. Die Politik Astors mitzugestalten und mitzubestimmen, ist mir eine Herzensangelegenheit, die ich nicht aufgeben werde. Mit der Zeit werde ich dieser Passion auch wieder nachgehen - sobald meine Frau gesund ist und feststeht, dass sie nicht mehr krank wird. Und ich schließe auch eine erneute Präsidentschaft zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus.
Der Präsident stockt und holt tief Luft. Man merkt, dass ihm der Zustand seiner Frau nahe geht.
Ich verspreche, dass ich die letzten zwei Wochen meiner Amtszeit zum Wohle der Vereinigten Staaten nutzen werde. Ich werde die Pflichten im Weißen Haus nicht vernachlässigen, bis mein Nachfolger im Amt ist.
Meine Damen und Herren, verzeihen Sie mir, aber ich werde mich nun wieder in das Krankenhaus begeben um mit den ƒrzten vor Ort zu sprechen. Anschließend wartet der Sicherheitsstab auf mich. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Der Präsident hebt noch einmal grüßend die Hand und wird von den Journalisten mit stehenden Ovationen verabschiedet.