Sie sind nicht angemeldet.

Dies ist ein Archivforum. Die Registrierung neuer Benutzer ist deaktiviert. Es können weder neue Beiträge geschrieben werden, noch ist es erwünscht, Änderungen vorzunehmen.

Das astorische Forum ist unter https://us.astor.ws erreichbar.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: The United States of Astor. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Beiträge: 1 128

Beruf: Jurist

Wohnort: New Alcantara

Bundesstaat: -

What's Up?
Derzeit mal wieder im Kapitol tätig...
  • Nachricht senden

1

Dienstag, 17. März 2009, 18:14

The Congressional Investigations Bill Debate

Nachdem ich immer wieder mit Interesse die Debatten im Kongress verfolge, möchte ich mich hier doch mal zur Debatte über die Congressional Investigations Bill äußern.

Ich finde nämlich durchaus, dass die Fragen des Senators von Assentia durchaus berechtigt sind, wobei die zweite Frage eng mit der ersten Frage verbunden ist.

Ich persönlich vertrete - ungeachtet meiner Kooperation mit dem Senator von Hybertinia im Rahmen des der o.g. Debatte zu Grunde liegenden Gesetzes - die Ansicht, dass der Kongress ein Recht darauf hat, durch die Admiministration informiert zu werden, und dieses Recht ist genau in der Verfassung verankert, die sagt: Der Präsident soll dem Kongress Vereinigten Staaten regelmäßig Bericht über die Lage der Nation und den Fortgang der Regierungsgeschäfte erstatten, [...]. Damit hat die Administration ihre politischen Informationspflichten erfüllt. In unserem Land herrscht Gewaltenteilung, der Präsident ist dem Kongress weder verantwortlich noch - über die State of the Union Speech hinaus - rechenschaft schuldig. Welche Politik die Administration ansonsten verfolgt hat - rein verfassungsrechtlich - den Kongress so wenig zu interessieren wie umgekehrt.
Ausgenommen hiervon bleibt jedoch die Umsetzung der Gesetze. Nachdem der Kongress die Gesetze erlässt, hat er durchaus auch ein Recht darauf, über ihre Umsetzung sämtliche notwendigen Informationen einzuholen um sich von der ordnungsgemäßen Durchführung und ihrer Anwendbarkeit überzeugen zu können, denn schließlich kann über den Sinn und Erfolg eines Gesetzes die vollziehende Administration mehr sagen.

Im Rahmen dieser Auskunftspflicht hat der Kongress einen verfassungsrechtlichen Anspruch auf Erteilung von Informationen und muss diesen gegenüber der Administration und den betreffenden Mitarbeitern dann auch vor Gericht - sowohl durch Feststellung als auch Sanktion - durchsetzen (lassen) können. Was - Ausnahme von der Ausnahme - wiederum für den Präsidenten und den Vizepräsidenten nicht gelten können, da diese als Personifizierungen der Exekutive in meinen Augen gänzlich dem Kongress entzogen sind, sofern keine ausdrücklichen Verfassungsbestimmungen vorliegen.

Und zum Abschluss möchte ich Congressman Templeton aufgrund seiner Aussagen noch auf Article IV Section 6 [Impeachment]
der Verfassung verweisen, deren Subsection 1 mit dem Satz Der Präsident, der Vizepräsident und jeder andere Bundesbeamte oder Amtsträger der Vereinigten Staaten, ausgenommen die Kongressmitglieder, kann aufgrund eines schweren Verbrechens oder wegen grober Vernachlässigung seiner Dienstpflichten aus seinem Amt entfernt werden. beginnt. Und damit kann der Kongress kein Amtsenthebungsverfahren gegen einen Amtsträger einleiten, weil dieser dem Kongress keine Antworten auf Fragen geben will, auf deren Beantwortung dem Kongress kein verfassungsmäßiges Recht zusteht. Die Verfassung gibt genau zwei Gründe für ein Impeachment vor, und nur in diesen Fällen ist das Impeachment zulässig.
Ulysses S. Finnegan jr.

Former Chief Justice of the United States and of the Free State of New Alcantara
VI. Vice-President of the United States & Former United States Attorney General

Alexander Xanathos

seated at the left hand of the Father

Beiträge: 5 400

Beruf: Lawyer

Wohnort: Seaford

Bundesstaat: Freeland

What's Up?
For Freeland and Freedom.
  • Nachricht senden

2

Dienstag, 17. März 2009, 19:13

Ich hätte mir eine Stellungnahme des Department of Justice zwar eher zur State of The Union Bill gewünscht,
aber meine Probleme sind ja nicht die Ihrigen.
Alexander Xanathos
one of a few good men

Charlotte McGarry

XXII. President of the USA

Beiträge: 5 538

Wohnort: Stars Hollow, N.A.

Bundesstaat: New Alcantara

  • Nachricht senden

3

Dienstag, 17. März 2009, 21:45

Der Entwurf hat einen merkwürdigen, um nicht zu sagen: unzutreffenden Titel. Der Kongress will ja mit diesem Gesetz Befragungen regeln, keine Untersuchungen (wobei Letzteres ebenfalls wünschenswert wäre).
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
· · ·
Former GOVERNOR and SENATOR of the FREE STATE of NEW ALCANTARA

Richard D. Templeton

Former U.S. President

Beiträge: 3 819

Beruf: Former President

Wohnort: New Beises

Bundesstaat: Laurentiana

  • Nachricht senden

4

Dienstag, 17. März 2009, 22:24

Zitat

Original von Charlotte McGarry
Der Kongress will ja mit diesem Gesetz Befragungen regeln, keine Untersuchungen (wobei Letzteres ebenfalls wünschenswert wäre).

Der Gedanke kam mir auch schon... Wobei dringende Anfragen ja durchaus den Sinn haben, konkrete Fragen zu stellen, ggf. auch zu aktuellen Ereignissen, in denen Mitglieder der Administration bestimmte Handlungen begangen haben. Die Übergänge zwischen Befragungen und Untersuchungen sind da m.E. fließend.
RICHARD DEAN TEMPLETON [R-LA]
Former XXV. President of the United States
Former Governor & Senator of the State of Savannah



Charlotte McGarry

XXII. President of the USA

Beiträge: 5 538

Wohnort: Stars Hollow, N.A.

Bundesstaat: New Alcantara

  • Nachricht senden

5

Dienstag, 17. März 2009, 22:26

Nein. Fragen können Teil einer Untersuchung sein, sie sind aber niemals alles. Zu einer Kongress-Untersuchung würden nach meinem Verständnis Aktenstudium, Ermittlungen, Hintergrundgespräche, öffentliche Anhörungen und dergleichen mehr gehören. Praktisch nichts davon ist in diesem Gesetz geregelt, dabei wären das wünschenswerte Beiträge zur eher spärlich ausgeprägten astorischen Parlamentskultur.
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
· · ·
Former GOVERNOR and SENATOR of the FREE STATE of NEW ALCANTARA

Beiträge: 1 128

Beruf: Jurist

Wohnort: New Alcantara

Bundesstaat: -

What's Up?
Derzeit mal wieder im Kapitol tätig...
  • Nachricht senden

6

Dienstag, 17. März 2009, 22:47

Zitat

Original von Alexander Xanathos
Ich hätte mir eine Stellungnahme des Department of Justice zwar eher zur State of The Union Bill gewünscht,
aber meine Probleme sind ja nicht die Ihrigen.

Nun, auch hierzu kann ich kurz und knapp einige Punkte anmerken, wie ich sie auch schon in einem persönlichen Gespräch mit dem Senator von Hypertinia erwähnt habe, weswegen ich davon ausgehe, dass sie noch explizit im Kongress landen werden:
1) Der Titel "State of the Union Bill"
Ich finde den Titel etwas ungünstig gewählt - es geht hier schließlich nicht um die Lage der Nation, sondern um den Bericht zur Lage der Nation, also wäre "State of the Union Address Bill" besser, noch besser wäre "State of the Union Report Bill" - siehe dazu Punkt 2.
2) Hinweis zur Verfassung
Ich möchte anmerken, dass die Verfassung in der genannten Section (s.o.) den Präsidenten keineswegs zur einer Rede vor dem Kongress verpflichtet - er hat dem Kongress nur "regelmäßig Bericht über die Lage der Nation und den Fortgang der Regierungsgeschäfte [zu] erstatten". In welcher Form er diesen Bericht zur Lage der Nation abgibt, ist und bleibt ihm überlassen. Zwar haben die bisherigen Präsidenten stets die Form einer State of the Union Address gewählt, jedoch ist das, wie gesagt, nicht zwingend. Man sollte sich hier also auch für andere Möglichkeiten, z.B. einen schriftlichen Report den der Präsident beim Kongresspräsidium zur Veröffentlichung einreicht oder sowas, eine Türe offen halten.
3) Grundsätzliches
Abschließend möchte ich noch die grundsätzliche Frage für die öffentliche Diskussion aufwerfen, ob eine solche Bill (a) zulässig und (b) notwendig ist. Zu (a) möchte ich einwerfen, dass der Kongress sich hier in einen Kernbereich des präsidialen Handeln einmischen könnte - immerhin ist es der ausgesprochene Auftrag der Verfassung an den Präsidenten, einen solchen Bericht zu halten, und nicht explizit (wenn auch natürlich im Umkehrschluss) das Recht des Kongresses, einen solchen Bericht zu erhalten. Außerdem steht eine entsprechende Regelung im Exekutivbereich, sogar in der ersten Section des vierten Artikels, der die Grundlagen der Exekutivgewalt regelt - und in dem alle diesbezüglichen Befugnisses des Kongresses bei den einzelnen Berugnisnormen des Präsidenten aufgeführt werden. Ich persönlich bin derzeit in meiner Meinung unschlüssig, zu welchem Ergebnis man hier kommen soll und räume offen ein, dass sich in meiner Argumentation Löcher so groß Mondkrater befinden, ich wollte sie aber doch als Diskussionsanstoß in die Öffentlichkeit geben.
Zu (b) ist anzumerken, dass ich mich nun wirklich langsam Frage, ob wir uns nicht in eine Richtung der Überbürokratisierung bewegen, wenn wir anfangen, jede Einzelheit gesondert zu regeln. Ich für meinen Teil finde, dass sämtliche in diesem Gesetz geregelten Punkte sich entweder aus der Verfassung oder dem Common Sense ergeben und daher keiner ausdrücklichen gesetzlichen Regelung bedürften.
Ulysses S. Finnegan jr.

Former Chief Justice of the United States and of the Free State of New Alcantara
VI. Vice-President of the United States & Former United States Attorney General

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ulysses S. Finnegan jr.« (17. März 2009, 22:48)


Richard D. Templeton

Former U.S. President

Beiträge: 3 819

Beruf: Former President

Wohnort: New Beises

Bundesstaat: Laurentiana

  • Nachricht senden

7

Dienstag, 17. März 2009, 23:20

Zitat

Original von Charlotte McGarry
Nein. Fragen können Teil einer Untersuchung sein, sie sind aber niemals alles. Zu einer Kongress-Untersuchung würden nach meinem Verständnis Aktenstudium, Ermittlungen, Hintergrundgespräche, öffentliche Anhörungen und dergleichen mehr gehören. Praktisch nichts davon ist in diesem Gesetz geregelt, dabei wären das wünschenswerte Beiträge zur eher spärlich ausgeprägten astorischen Parlamentskultur.

Sie haben sicherlich nicht unrecht damit. Ihre Vorschläge werde ich und werden die anderen mithörenden Kongressmitglieder sicherlich gerne mit in den Kongress nehmen - und entsprechende Ergänzungen des Entwurfs anregen.

Mr. Attorney General,

in der Vergangenheit war es leider schon einmal der Fall, dass ein Präsident eine angekündigte und vom Kongress genehmigte State of the Union Adress nicht gehalten hat. Eine Wiederholung dessen zu verhindern wäre durchaus im Interesse aller politisch Beteiligten - und eben im Sinne des Grundsatzes der Checks and Balances, der unsere Verfassung prägt. Genauso wie Sie sehe ich nämlich die im Unkehrschluss bestehende Pflicht des Präsidenten, dem Kongress regelmäßig Bericht zu erstatten - eine einfachgesetzliche Reglementierung finde ich daher nicht umbedingt überbürokratisierend, wenn sie dazu dient, regelmäßige Berichterstattung zu begünstigen.

Sie haben aber absolut Recht damit, dass die State of the Union Adress nur eine Möglichkeit des Präsidenten ist, dem Kongress Bericht zu erstatten. Insoweit wäre durchaus zu überlegen, im Gesetz nicht abschließend die Methode der Berichterstattung zu regeln (möglicherweise nur eine beispielhafte Aufzählung), sondern allenfalls (wie ich es weiterhin für richtig und durchaus auch verfassungsmäßig halte) Richtlinien für die "Regelmäßigkeit" dieser Berichterstattung aufzustellen.
RICHARD DEAN TEMPLETON [R-LA]
Former XXV. President of the United States
Former Governor & Senator of the State of Savannah


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Richard D. Templeton« (17. März 2009, 23:21)


John E. Prescott

Former President of the United States

Beiträge: 1 970

Wohnort: New Heaven, Freeland

Bundesstaat: -

  • Nachricht senden

8

Dienstag, 17. März 2009, 23:34

Ich halte es schon für sinnvoll sicherzustellen, daß die Rede zur Lage der Nation in regelmäßigen Abständen gehalten wird. Von daher unterstütze ich die Intention des Kongresses. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob sich dies gesetzlich regeln lässt.

(*so* Gibt es dazu eigentlich RL Regelungen oder beruht das alles auf Tradition - soweit ich weiß wir die State of the Union RL ja schon immer jedes Jahr im Januar (?) gehalten *so*)
John E. Prescott [D-FL]
Member of the U.S. House of Representatives



Charlotte McGarry

XXII. President of the USA

Beiträge: 5 538

Wohnort: Stars Hollow, N.A.

Bundesstaat: New Alcantara

  • Nachricht senden

9

Dienstag, 17. März 2009, 23:36

Congressmen Prescott hat einige sehr kluge Erwiderungen zur SOTU Bill eingebracht (die in der Tat ebenfalls einen komischen Titel trägt). Der Punkt der Erwiderung durch die Opposition ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil er gar nicht begründet wird.

Warum bedarf es denn einer oppositionellen Erwiderung? Bisher sind wir ohne ausgekommen und das gut. Wichtiger aber ist: Wenn der Präsident einen Bericht zur Lage der Nation abgibt, was erwidert die Opposition dann? Wir sollten uns davor hüten, eine State of the Union Address mit einer Regierungserklärung unionsdemokratischen Typs zu verwechseln; die Intentionen sind da sehr unterschiedlich.
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
· · ·
Former GOVERNOR and SENATOR of the FREE STATE of NEW ALCANTARA

Charlotte McGarry

XXII. President of the USA

Beiträge: 5 538

Wohnort: Stars Hollow, N.A.

Bundesstaat: New Alcantara

  • Nachricht senden

10

Dienstag, 17. März 2009, 23:39

Zitat

Original von John E. Prescott
(*so* Gibt es dazu eigentlich RL Regelungen oder beruht das alles auf Tradition - soweit ich weiß wir die State of the Union RL ja schon immer jedes Jahr im Januar (?) gehalten *so*)

Da ist sehr viel Tradition dabei. Angefangen vom Titel - als Obama sich kürzlich an den Kongress wandte, hielt er eine Rede zur Lage der Nation, die nicht Rede zur Lage der Nation hieß. Im ersten Jahr nach Amtsantritt wenden sich US-Präsidenten zwar an den Kongress, aber wählen einen anderen Titel (eine Nachricht an eine gemeinsame Sitzung des Kongresses). Ausscheidende US-Präsidenten geben in ihren letzten Tagen in der Regel ebenfalls keine Reden zur Lage der Nation, wobei es da Ausnahmen gibt. RL ist kaum etwas dazu geregelt; nicht umsonst wurde die Rede zur Lage der Nation jahrzehntelang schriftlich an den Kongress gesandt. Nebenbei bemerkt: Auch in Astor muss man keine Rede halten, sondern Bericht erstatten. Das ginge auch schriftlich, insofern ist der Gesetzentwurf massiv die Verfassung interpretierend.
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
· · ·
Former GOVERNOR and SENATOR of the FREE STATE of NEW ALCANTARA

John E. Prescott

Former President of the United States

Beiträge: 1 970

Wohnort: New Heaven, Freeland

Bundesstaat: -

  • Nachricht senden

11

Dienstag, 17. März 2009, 23:46

Zitat

Original von Charlotte McGarry

Zitat

Original von John E. Prescott
(*so* Gibt es dazu eigentlich RL Regelungen oder beruht das alles auf Tradition - soweit ich weiß wir die State of the Union RL ja schon immer jedes Jahr im Januar (?) gehalten *so*)

Da ist sehr viel Tradition dabei. Angefangen vom Titel - als Obama sich kürzlich an den Kongress wandte, hielt er eine Rede zur Lage der Nation, die nicht Rede zur Lage der Nation hieß. Im ersten Jahr nach Amtsantritt wenden sich US-Präsidenten zwar an den Kongress, aber wählen einen anderen Titel (eine Nachricht an eine gemeinsame Sitzung des Kongresses). Ausscheidende US-Präsidenten geben in ihren letzten Tagen in der Regel ebenfalls keine Reden zur Lage der Nation, wobei es da Ausnahmen gibt. RL ist kaum etwas dazu geregelt; nicht umsonst wurde die Rede zur Lage der Nation jahrzehntelang schriftlich an den Kongress gesandt. Nebenbei bemerkt: Auch in Astor muss man keine Rede halten, sondern Bericht erstatten. Das ginge auch schriftlich, insofern ist der Gesetzentwurf massiv die Verfassung interpretierend.


Wobei in Astor "schriftlich" und "mündlich" natürlich schwer zu trennen ist. ;)

Was das RL angeht, so habe ich mich ja in den letzten Wochen auch durch TWW noch einmal weitergebildet *g* Wenn ich mir ansehe, wie das Zusammenspiel zwischen Regierung und Kongress da gezeigt wird, dann kommt mir der Eindruck, daß die Möglichkeiten des Kongresses, Regierungsmitglieder und Angestellte zu befragen und Rechenschaft zu verlangen schon sehr weitgehend sind. Von daher kann ich - vor diesem RL Hintergrund - die Kritik an dem Investigations Gesetz nicht ganz nachvollziehen.
John E. Prescott [D-FL]
Member of the U.S. House of Representatives



Charlotte McGarry

XXII. President of the USA

Beiträge: 5 538

Wohnort: Stars Hollow, N.A.

Bundesstaat: New Alcantara

  • Nachricht senden

12

Mittwoch, 18. März 2009, 00:00

Zitat

Original von John E. Prescott
Was das RL angeht, so habe ich mich ja in den letzten Wochen auch durch TWW noch einmal weitergebildet *g* Wenn ich mir ansehe, wie das Zusammenspiel zwischen Regierung und Kongress da gezeigt wird, dann kommt mir der Eindruck, daß die Möglichkeiten des Kongresses, Regierungsmitglieder und Angestellte zu befragen und Rechenschaft zu verlangen schon sehr weitgehend sind. Von daher kann ich - vor diesem RL Hintergrund - die Kritik an dem Investigations Gesetz nicht ganz nachvollziehen.

Wenn du TWW aufmerksam schaust, dann erstmal das. Mir fehlt an Astor nach TWW immer die Komplexität. So etwas wie Executive Privilege oder Grand Juries haben wir leider nicht. ;)

Grundsätzlich ist die Annahme, dass der Präsident eine Rede halten müssen, dennoch falsch und nicht einmal historisch: Der letzte Schreiberling war Nixon (er wird seine Gründe gehabt haben). Die Entscheidung zur Rede ist nicht rechtlich, sondern aus Marketingbeweggründen motiviert. Der Gesetzentwurf geht also von einer falschen Annahme aus.
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
· · ·
Former GOVERNOR and SENATOR of the FREE STATE of NEW ALCANTARA

Richard D. Templeton

Former U.S. President

Beiträge: 3 819

Beruf: Former President

Wohnort: New Beises

Bundesstaat: Laurentiana

  • Nachricht senden

13

Mittwoch, 18. März 2009, 00:02

Zitat

Original von Charlotte McGarry
Warum bedarf es denn einer oppositionellen Erwiderung? Bisher sind wir ohne ausgekommen und das gut. Wichtiger aber ist: Wenn der Präsident einen Bericht zur Lage der Nation abgibt, was erwidert die Opposition dann? Wir sollten uns davor hüten, eine State of the Union Address mit einer Regierungserklärung unionsdemokratischen Typs zu verwechseln; die Intentionen sind da sehr unterschiedlich.

Wohlmöglich sind die Intentionen unterschiedlich, die Ausführung in der Vergangenheit nicht. Ich bin durchaus der Meinung, dass eine State of the Union Adress nicht für sich stehen muss, eine Erwiderung durch die "Opposition" (und eine solche gibt es immer) also vollkommen im Einklang mit dem Instrument der Berichterstattung an den Kongress ist. Zumal - diesen Aspekt kann und darf der Kongress in eigener Zuständigkeit regeln, denn es handelt sich um eine Verfahrensfrage in einer Angelegenheit, die in den Räumen des Kongresses stattfindet.

SimOff: (Klicken, um Beitrag zu lesen)
Im RL gibt es das Instrument der Erwiderung ja ebenfalls, wenn diese auch nicht im Kongress vorgetragen wird, sondern als Videobotschaft übertragen.
RICHARD DEAN TEMPLETON [R-LA]
Former XXV. President of the United States
Former Governor & Senator of the State of Savannah



Charlotte McGarry

XXII. President of the USA

Beiträge: 5 538

Wohnort: Stars Hollow, N.A.

Bundesstaat: New Alcantara

  • Nachricht senden

14

Mittwoch, 18. März 2009, 00:08

Zitat

Original von Richard D. Templeton
Wohlmöglich sind die Intentionen unterschiedlich, die Ausführung in der Vergangenheit nicht. Ich bin durchaus der Meinung, dass eine State of the Union Adress nicht für sich stehen muss, eine Erwiderung durch die "Opposition" (und eine solche gibt es immer) also vollkommen im Einklang mit dem Instrument der Berichterstattung an den Kongress ist. Zumal - diesen Aspekt kann und darf der Kongress in eigener Zuständigkeit regeln, denn es handelt sich um eine Verfahrensfrage in einer Angelegenheit, die in den Räumen des Kongresses stattfindet.

Das ist sicherlich richtig, allerdings ist der aktuell vorliegende Entwurf ja derart unausgegoren, dass man berechtigt die Frage stellen kann, warum diese Vorschrift dort überhaupt einen Platz hat. Die Frage haben Sie übrigens bisher nicht beantwortet, sondern sind ausgewichen.

SimOff: (Klicken, um Beitrag zu lesen)
Original von Richard D. Templeton
Im RL gibt es das Instrument der Erwiderung ja ebenfalls, wenn diese auch nicht im Kongress vorgetragen wird, sondern als Videobotschaft übertragen.


SimOff: (Klicken, um Beitrag zu lesen)
Mit mehreren massiven Unterschieden. Die Erwiderung ist nicht vorgeschrieben, die Erwiderung wird nicht notwendigerweise von einem Kongressmitglied gegeben, die Erwiderung wird nicht im Kongress gegeben - und am wichtigsten: Die Erwiderung muss nicht im Fernsehen übertragen werden (im Gegensatz zum Präsidenten, der das von den Networks verlangen kann, weil er der oberste Herr der Lüfte ist). Kurzum: Die Erwiderung ist dort kein Muss, sondern ein Kann. Das Argument zieht also in der VL-Gesetzgebung nicht. ;)
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
· · ·
Former GOVERNOR and SENATOR of the FREE STATE of NEW ALCANTARA

Richard D. Templeton

Former U.S. President

Beiträge: 3 819

Beruf: Former President

Wohnort: New Beises

Bundesstaat: Laurentiana

  • Nachricht senden

15

Mittwoch, 18. März 2009, 00:12

Ich habe doch bereits auf die Argumentation des Attorney General erwidert, dass ich ihm vollkommen zustimme in der EInschätzung, dass der Präsident neben der State of the Union Adress auch andere Möglichkeiten der Berichterstattung wählen kann. Nicht erwarten können Sie bei aller Zeit, die mir zur Verfügung steht, dass ich gleich eine Komplettüberarbeitung des Entwurfs im Kongress vornehme... ;)

Zumal ich gerne die interessante Diskussion, die sich hier entwickelt hat, berücksichtigen möchte und mir scheint bislang, dass sie noch nicht zuende ist.

SimOff: (Klicken, um Beitrag zu lesen)
Ja, das ist klar. Dennoch - der Kongress kann m.E. regeln, was er will, solange es nicht gegen die Verfassung verstößt. Und das tut eine Erwiderung ganz eindeutig nicht. 8)

PS: Sehr schön, du hast den SimOff-Tag gefunden. :D
RICHARD DEAN TEMPLETON [R-LA]
Former XXV. President of the United States
Former Governor & Senator of the State of Savannah


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Richard D. Templeton« (18. März 2009, 00:13)


Charlotte McGarry

XXII. President of the USA

Beiträge: 5 538

Wohnort: Stars Hollow, N.A.

Bundesstaat: New Alcantara

  • Nachricht senden

16

Mittwoch, 18. März 2009, 00:20

Ich bin überrascht von dieser Diskussion. So viel Konstruktivität ist man in Astor schon gar nicht mehr gewohnt. ;)

Der Vorschlag der allgemeinen Aussprache, wie er im Kongress zur Sprache gebracht wurde, gefällt mir persönlich bisher er am besten. Er wahrt die Würde einer Rede des Präsidenten vor beiden Kammern des Kongresses - das ist ja kein alltägliches Ritual, sondern abgesehen von der Inauguration fast der einzige Moment, in dem die Gewalten derart miteinander beisammen sind -, er schafft ein Forum des sachlichen Austausches und er bietet nicht zuletzt der Opposition die Möglichkeit, sich zu positionieren.
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
· · ·
Former GOVERNOR and SENATOR of the FREE STATE of NEW ALCANTARA