The United States of Astor

Dear Astorians,

am morgigen Tag öffnen die Wahllokale zur vielleicht letzten Gouverneurswahl der Geschichte unseres Staates. Ein Freund hat mich gefragt, weshalb ich mir die Mühe mache, mich überhaupt noch für Astoria State zu engagieren. Wofür der ganze Aufwand, wenn doch Astoria State noch vor der nächsten Wahlperiode in einen neuen Staat aufgeht? Nun, zunächst einmal gibt es zwei trockene Antworten: Erstens, die Fusion ist zwar sehr wahrscheinlich, aber noch längst nicht beschlossene Sache. Wann und ob sie kommt, kann keiner von uns wissen. Zweitens, unsere Verfassung fordert die Besetzung des Gouverneurs, und ich bin bereit, als solcher zu dienen. Der wichtigste Grund ist jedoch, dass ich Patriot bin. Ich liebe die United States, und ich liebe Astoria State. Kein anderes Land ist mir ähnlich vertraut und teuer, und ich bin meiner Heimatstadt Greenville verbunden.

Unser Staat braucht eine Administration, die seine Gesetze ausführt und an die Interessen von Astoria State erinnert. Wir brauchen ein Gegengewicht zu dem großen Teil der Kongressmitglieder, die sich gegenüber den Staaten gerieren, als wären die United States kein demokratischer Bundesstaat, sondern eine Kongressdiktatur. Gerade weil es Senatoren gibt, die die Staaten als unfähige, unwichtige Subjekte ihrer Macht betrachten, brauchen die Staaten eine Administration. Ich hätte mir nie erträumt, dass Senatoren, die eigentlich ihre Staaten vertreten sollten, sie stattdessen verkaufen, und die Aufgabe der Staaten im Abnicken von Verfassungszusätzen sehen.

Von Bundespolitikern hört man oft, dass die Staaten ihren Aufgaben nicht nachkommen würden. Dies ist eine entwürdigende Behauptung. Zuerst einmal ist sie unzutreffend. Würden die Staaten versagen, so würden sie unter Verwaltung des Bundes gestellt werden. Da dies aber noch nicht einmal gefordert wird, ist anzunehmen, dass die Ankläger selbst nicht besonders überzeugt von ihrer Klage sind. Zweitens ist sie scheinheilig, denn anstatt eines Lamentos könnten die Damen und Herren lieber selbst in ihrem Heimatstaat anpacken. Drittens unterstellt sie falsch, dass der Personalmangel nur die Staaten betreffen würden. Letzlich suchen gerade die, die sich über die vermeintliche Kraftlosigkeit der Staaten echauffieren, ständig neue Wege, die Staaten zu marginalisieren.

Deshalb bitte ich Sie am morgigen Tag um Ihre Stimme. Sie hilft, die Wichtigkeit von Astoria State und seiner Bürger zu unterstreichen. Sie verhindert, dass unsere Verwaltung während der Fusionsverhandlungen kopflos ist. Sie sorgt dafür, dass auch die Alltagsaufgaben unseres Staates besser erfüllt werden können.

Für Astoria State! Für die United States!