Dong!
Es ist fünf Minuten vor dem Hosenknopf, von Radio Raspberry hören Sie Nachrichten - oder lassen es eben bleiben, das ist doch nicht unser Problem?!
Die Topthemen:
Sprachkurse ausgebucht
Eine Welle von Zuwanderungen in die Vereinigten Staaten aus Ländern Ostadrasteas, Harnars und Renzias hat dazu geführt, dass sämtliche Albernischsprachkurse an Abendschulen, in Kirchengemeinden, Stundenhotels, Drogenküchen und Staatsgefängnissen bis auf Weiteres völlig ausgebucht sind.
Welche bemerkenswerten Lernfortschritte unsere neuen Mitbürger dabei bereits erreichen konnten, demonstrierte uns dabei eindrucksvoll der frischgebackene Gebrauchtwagenhändler Mr. Wladimir Pussiriotwitsch, gebürtig aus Wodkaschluckorsk in Andro, jetzt wohnhaft in Grand Larceny, Assentia, als er uns erklärte: "Demokrata stinki, Republikanskis guuuuud!"
Die bei ihren Sprachschülern beliebtesten albernischen Wörter sind allerdings "Nay" und "No", erklärte uns die ebenfalls im Ausland geborene und in die Vereinigten Staaten eingewanderte Sprachlehrerin Manjula Nahasapeemapetilon, die nicht namentlich genannt werden will, und begründete das damit, dass diese die wichtigsten Begriffe sein, die die Neubürger für eine konstruktive Mitarbeit in den bundesstaatlichen Parlamenten bräuchten.
Gott hasst Laurentiana
Das gab der Allmächtige vergangenen Mittwoch bekannt, indem er den Rednecks zur Strafe dafür, dass Schwule dort wählen dürfen und die letzte Steinigung einer Ehebrecherin bereits mehr als zwei Wochen zurückliegt, den zweitunbeliebtesten Ex-Präsidenten in der Geschichte der USA, Mr. Richard D. Templeton, als neuen Nachbarn sandte.
Wie der renommierte Theologe Pater Noster aus dem Kloster Frau Melissengeist in New Beises uns verriet, hatte der Allmächtige ursprünglich wohl geplant, den allerunbeliebtesten Ex-Präsidenten Tyler Evans per Jungfrauengeburt nach Laurentiana zu schicken, was jedoch aus zwei Gründen nicht ging: Erstens gibt es im gottesfürchtigen Laurentiana keine ledigen und kinderlosen Frauen über 15 mehr, und zweitens wird Ex-Präsident Evans nach wie vor auf den zur Helenistischen Demokratischen Union gehörenden Westlichen Inseln benötigt, dem einzigen Ort der Welt, den Gott noch mehr hasst als Laurentiana.
Geheimverordnung über Staatssymbole von Serena
Was die braven Bürger von Serena nicht wissen, während sie derzeit über ein Gesetz zur Festlegung der offiziellen Symbole ihres Staates abstimmen, ist, dass ihre durchtriebene Gouverneurin noch einen Entwurf einer Geheimverordnung in der Schreibtischschublade liegen hat, mit welcher sie den gesetzlich bestimmten Staatsinsignien einige weitere offizielle Kennzeichen des Westküstenstaates hinzufügen will, um Serenas Hip- und Coolness zu demonstrieren.
Dank eines Insiders liegt uns jedoch exklusiv eine vollständige Liste vor, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen und nachfolgend unkommentiert verlesen: Staatsoutfit: Schlabbershorts und Muscleshirt; Staatskörperschmuck: Branding oder "Das, was man in New Alcantara mit Kuhärschen macht"; Staatspartyspiel: Kampftrinken; Staatsdöner: Der mit ohne Scharf, extra Zaziki und doppelt Zwiebeln; Staats-Reality-Show: Der Bachelor; Staatsselbstmordmethode: Putzmittel saufen; Staatspornostar: Melissa Brandenburg.
Und zum Schluss erreicht uns noch eine Eilmeldung:
Willbur Jonathan Archibald van Houten IV. gestorben
Der beliebte astorische Volksheld wurde tot auf dem Damenklo eines verratzten Truckstops in seinem Heimatort Bumfuck, Freeland, aufgefunden, wie die Familie soeben bekanntgab.
Seine Laufbahn als am wenigsten gelesener Schriftsteller der Weltgeschichte begann Willbur Jonathan Archibald van Houten IV. im Gefängnis, wo er sieben konsekutive lebenslange Freiheitsstrafen wegen wiederholter Fälle von Falschparken, Kaugummikauen in der U-Bahn, Einwerfen von Weißgals in Buntglascontainer und satanischer Ritualmorde verbüßte. In dieser Zeit entstand sein von der etablierten Literaturkritik bis heute ignoriertes Erstlingswerk "Filzlausuntersuchung Nachbericht."
Seiner vorzeitigen Haftentlassung wegen chronischer Überfüllung des Gefängnisses 20 Minuten nach seiner Einlieferung folgend, unternahm Willbur Jonathan Archibald van Houten IV. ausgedehnte Reisen zum Postamt, dem Pfandleihhaus und dem Schnapsladen seines Heimatortes, seine dabei gewonnenen Eindrücke verarbeitete in seiner von 97 Verlagen abgelehnten und darum bis heute unveröffentlichten Romantrilogie "Auf dem Postamt gibt es nichts zu trinken", "Getragene Unterwäsche wird nicht in Zahlung genommen" und "Kein Kredit, nur Bargeld!"
Schwer getroffen von der sozialen Kälte, die sich während seines Gefängnisaufenthaltes in unserem Land ausgebreitet hat, beschloss Willbur Jonathan Archibald van Houten IV., in die Politik zu gehen und sich als Kandidat der Anarchokapitalistischen Partei um das Amt des Bezirkstelegraphenmastzählers zu bewerben, um etwas für die Menschen zu bewegen. Er verlor die Wahl knapp mit 1:188 Stimmen gegen eine aus der Friseurstube des Bezirksgefängnisses entwichene Filzlaus, bereute verzweifelt, nicht für sich selbst gestimmt zu haben, und zählte dennoch Telegraphenmasten, wofür er wegen Amtsanmaßung zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, die er als Gehilfe des Bezirkstelegraphenmastzählers mit dem Zählen von Telegraphenmasten abarbeitete. Seine dabei gesammelten Erfahrungen verarbeitete er zu seinem letzten Werk, "Hassgesang eines Telegraphenmastzählers auf die Fernmeldesatellitentechnik", das alljährlich auf nicht weniger als 374 Literaturkritikertagungen im ganzen Land unter großem Applaus öffentlich verbrannt wird.
Die Vereinigten Staaten trauern um einen ihrer größten Söhne. Die Beisetzung fand unter dem Damenklo des verratzten Truckstops in Bumfuck, Freeland, statt, und jeder dritte Verehrer, der dort Blumen ablegt, wird erschossen. Zwei waren heute schon da.
Dong!
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