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Beiträge: 237

Beruf: Rechtsanw‰ltin

Wohnort: Democratic Union

Bundesstaat: -

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1

Mittwoch, 26. Juli 2006, 18:26

Persˆnliche Erkl‰rung II

Da sich die durch meine Nominierung als Bundesrichterin ausgelöste Diskussion, sowie die Diskussion um meine in Reaktion darauf getroffene Entscheidung bereits auf mehrere Schausplätze zerstreut, fasse ich, was ich dazu noch zu sagen habe, hier kurz und übersichtlich zusammen:

1. Ausschlaggebend für meine Entscheidung, Astor zu verlassen und nach Ratelon auszuwandern war einzig und allein die aus der Diskussion gewonnene Erkenntnis und Einsicht, dass mein Verständnis von der Jurisprudenz sowie die Anforderungen an eine rechtspflegerische Tätigkeit sowie die Berufspflichten einer Rechtsanwältin bzw. Amtspflichten einer Richterin hier keine Tradition haben, und die Begründung einer solchen auf die massive Ablehnung breiter Bevölkerungsschichten trifft, während andererseits ich mich aus prinzipiellen Gründen außer Stande, mich den bestehenden und mehrheitlich begrüßten Traditionen und Gegebenheiten anzupassen.

2. Ich kann diese Ablehnung, wie auch die Überlegungen und Besorgnisse, aus welchen diese erwächst, durchaus nachvollziehen und halte sie durchaus für nicht unberechtigt. Das hängt damit zusammen, dass mir durch die im Gange der Diskussion vorgetragenen Argumente bewusst geworden ist, dass mein für mich persönlich nicht verhandelbares Verständnis der Jurisprudenz in elementarem Gegensatz zu den über einen Zeitraum von rund sechs Jahren gewachsenen Rechtstraditionen Astors steht, und eine Umorientierung und Weiterentwicklung in eine neue Richtung von breiten Schichten der Bevölkerung als ihre gesellschaftlichen und politischen Partizipationsmöglichkeiten empfindlich beschneidend abgelehnt und ihnen von oben herab aufgezwungen empfunden würde. Ob dieses Empfinden nun tatsächlich sachlich begründet ist oder nicht, spielt für mich dabei eine untergeordnete Rolle, entscheidend ist für mich allein, eine gewissenhafte Amtsführung als Oberste Bundesrichterin oder Berufsausübung als Rechtsanwältin gäbe vielen Menschen in diesem Lande das Gefühl, ein gewichtiger Aspekt des gesellschaftlichen und politischen Lebens sollte ihnen völlig aus der Hand genommen werden. Ich stünde somit in Astor vor der Alternative, mich entweder beruflich umzuorientieren, oder aber anhaltende, im Zweifel wachsende Differenzen mit weiten Teilen der ÷ffentlichkeit über meine Berufsausübung und evtl. Amtsführung z. B. als Oberste Bundesrichterin in Kauf zunehmen. Einziger Weg mich diesem Dilemma zu entziehen ist eine Auswanderung in einen anderen Rechtskreis, mit entsprechend anderen Wurzeln und gewachsenen Traditionen.

3. Die zeitweilige Aussicht, vom Senat nicht oder nur mit einigen Gegenstimmen als Oberste Bundesrichterin bestätigt zu werden, war für meine Entscheidung, nach Ratelon auszuwandern nicht erheblich. Diese beruht ausschließlich auf den unter 1. und 2. erörterten Gegebenheiten.

4. Entsprechend hat mich niemand - keine Partei, kein Senator und auch kein Diskussionsteilnehmer - "vertrieben" oder zu einer durch anderes Verhalten mir gegenüber oder im Laufe der Diskussion vermeidbaren Entscheidung bewegt. Hätte sich eine mit den entsprechenden Argumenten geführte Diskussion etwa um eine Berufung des Mr. Muffely für eine weitere Amtszeit, oder die Berufung sonst einen anderen Kandidaten in das Amt des Obersten Bundesrichters, entsponnen, so hätte ich in Reaktion auf diese die gleiche Entscheiung getroffen.

5. Gleichwohl sei nicht unterschlagen, dass selbst mir als Blondine gewisse Dinge im Laufe der Diskussion nicht entgangen ist, so etwa wer sich an dieser beteiligt hat, um seine persönliche Meinung einzubringen und als berechtigt empfundene Interessen zu wahren, und wer aus gewissen anderen Gründen hinter den Kulissen gewisse Strippen gezogen und Knöpfe gedrückt hat. Dennoch bitte ich darum, von der Steinigung bestimmter Herrschaften um meinetwillen Abstand zu nehmen, meine Entscheidung für eine Auswanderung beruht wie gesagt nicht auf einer Kampagne gegen meine Berufung zur Obersten Bundesrcihterin, sondern auf den unter 2. ausführlich erläuterten Beweggründen. So wenig mich unter anderen Rahmenbedingungen Mobbingversuche davon abgehalten hätten, mich dem Hearing und der Abstimmung im Senat zu stellen, so wenig lässt mich die Enthüllung gewisser Machenschaftsversuche zu meinem Nachteil, bei denen zudem aus reiner Antipathie gegen mich billigend in Kauf genommen wurde auch die Namen anderer Personen des öffentlichen Lebens in den Schmutz zu ziehen, unter den gegebenen Umständen jenseits solcher Vorgänge an der Richtigkeit meiner Entscheidung für mich persönlich wie für Astor zweifeln.

Guten Abend.
Amber Marie Ford
Staatsb¸rgerin der Demokratischen Union
Rechtsanw‰ltin