Religiös-historisch gesehen, diente die Ehe mehreren Zwecken, darunter die Bewahrung der Ordnung, der Schutz der Frau, die Verbindung von Familien nach Fehden und zu dynastischen Zwecken etc.
Ein Mann musste keine Ehe eingehen, um sich fortzupflanzen. Das Wesen des Mannes und auch aller tierischen Männchen lässt sich wohl am treffendsten mit dem Coolidge-Prinzip beschreiben:
Als die Ehefrau darüber staunte, dass es im Hühnerstall nur einen einzelnen Hahn gab, erklärte man ihr, der Hahn vollziehe den Paarungsakt bis zu zwölf Mal am Tag. Darauf soll Mrs. Coolidge gesagt haben: „Sagen Sie das meinem Mann.“ Als dieser später davon erfuhr, hakte er nach: „Jedes Mal dieselbe Henne?“ – „Nein, jedes Mal eine andere.“ Darauf Mr. Coolidge: „Sagen Sie das meiner Frau.“
Der Ordnung diente die monogame Ehe aus einer einfachen Erwägung: Während die Mutter eines jeden Kindes zu allen Zeiten zweifelsfrei feststellbar war, das Kind kam schließlich aus ihrem eigenen Körper, war die Vaterschaft niemals leicht festzustellen. Ist ein Mann jedoch mit einer Frau monogam zusammen lassen sich beide Elternteile eindeutig feststellen.
In einer polygamen Gesellschaft, in der eine Frau sich mit mehreren Männern vergnügt, ist die Abstammung der Kinder nicht ohne Anthropologen festzustellen. In Folge kann es also zu Vereinigungen voll- oder halbbürtiger Geschwister kommen, was zu einer Verderbung des Blutes und zu evolutionär einer Verkleinerung des Gen-Pools und einer Degeneration führt.
Alle weiteren Regelungen wie die Unauflösbarkeit einer Ehe, Strafen für Ehebruch bis hin zur religiösen Sündhaftigkeit lassen sich genau mit diesem Aspekt erklären. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass der Ehebruch einer Frau immer verpönter und strenger geahndet war als der eines Mannes.
Doch diese Regelungen sind obsolet geworden durch die Gentechnik, die Gleichberechtigung der Frau und die Entwicklung der Verhütungsmittel. Eine Frau kann heute so viele Geschlechtspartner haben, wie sie will. Sie muss von keinem fürchten, schwanger zu werden. Und umgekehrt kann jeder Mann dafür sorgen, dass keine seiner Geliebten von ihm schwanger wird.
Was bleibt also, wenn die Ehe nicht mehr davor schützt, dass eine Degeneration eintritt?
Die Ordnung erhält sie durchaus aufrecht. Aber durch wirtschaftliche Aspekte, nicht mehr durch biologische: Miteinander leben und wirtschaften, finanzielles Eintreten füreinander im Krisenfall. Aber diese Aspekte lassen sich durch Gütertrennung und die Möglichkeit der jederzeitigen Scheidbarkeit fast völlig vernachlässigen.
Wenn Ehe als rechtliche - und nicht als sexuelle - Verbindung von Mann und Frau definiert wird, hat die Biologie für eben diese rechtliche Verbindung keinerlei Bedeutung. Art. II Sec. 2 Ssec. 1 USC greift somit ein. Oder mathematisch ausgedrückt: Wenn E = M + F und M = F, dann auch E = M + F = M + M = F + F.