Sir Dudley tritt an das Rednerpult, wartet den Applaus ab, dann beginnt er zu sprechen:
Ladies and Gentleman,
Mr President,
ich freue mich und es ist für mich eine hohe Ehre, heute und hier aus diesem Anlaß vor Ihnen und zu Ihnen sprechen zu dürfen.
Als Mr President McGarry mich angefragt hatte, ob ich bereit sei am Indenpendence Day hier zu sprechen, war ich ehrlich gesagt etwas überrascht!
Ich habe mich gefragt, ob die richtige Frage nicht wäre, ob Sie, meine lieben astorischen Freunde, überhaupt bereit sind mir heute und hier den Raum und die Zeit zu geben.
Daher bin ich dieser Frage nachgegangen und zu dem Punkt gekommen, daß es schon einen bedeutenden Grund geben muß, daß der Premierminister Ihrer Majestät am Indenpendence Day der United States of Astor als Gastredne spricht.
Aber, so fragte ich mich weiter, was könnte dieser Grund sein?
Nun, sicherlich sind wir Verbündete. Innerhalb der ISO aber auch bereits zuvor. Dieser Umstand alleine muß aber im internationalen Gefüge, wie sicherlich viele wissen werden, nicht unbedingt allzuviel heißen.
Aber hier beginnt der Unterschied zu den "üblichen Verdächtigen" der globalen Bündnispolitik. Der Unterschied zur Vernunftbeziehung vieler Staaten unseres Planeten.
In einer langen und sehr wechselvollen Beziehung zueinander, haben die Vereinigten Staaten von Astor und das Königreich Albernia viele Stadien der Qualität in der Beziehung miterlebt und durchlebt.
Von einem Verhältnis eines fernen Mutterlandes zu seinen kolonialen Untertanen, zumindest für Teile der heutigen USA, über offene Feindschaft und Kämpfe, hin zu gemeinsam begriffenen und gelebten Werten und einer festen, wahrhaft tiefen Freundschaft.
Waren wir einst Brüder und Schwestern desselben Volkes, -ich weiß das ich in diesem Fall immer nur für den winländisch-stämmigen Teil Ihres großen Volkes spreche-, so teilen wir aus dieser Zeit viele kulturelle Eigenheiten, Bräuche und Umgänge.
Jeder US-Bürger der einmal in Albernia geweilt hat weiß dies, ebenso wie ein Albernier der in den USA weilen durfte, so wie ich. Es ist ein Gefühl als käme man in an in einem Stück Heimat, daß man kennt, bei gleichtzeitiger Frmdheit im Detail. Und seien es nur die sprachlichen Schönheiten, bspw. der inflationären Verwendung des "U" wie wir es in Albernia immer noch pflegen. Ein US-Bürger würde mir hier, besonders was das Wörtchen "pflegen" angeht durchaus wiedersprechen wollen, nehme ich an.
Waren wir anschließend eine Zeit unserer Geschichte auch Gegner, so will ich dennoch meinen, niemals Feinde.
Dennoch, daß sei nicht verschwiegen, haben sich US-Astorier und Albernier durchaus ein Stück der Geschichte sicherlich nicht als Freunde oder gar nächste "Verwandte" gesehen.
Ich glaube aber, aus der Erfahrung heraus, daß eben jener Gegner doch so grundsätzliche kulturelle Gemeinsamkeiten aufwies und vor allem Anderen, die gleichen Grundwerte und Überzeugungen aufwies und verfolgte, aus dieser Erfahrung rührte dann die Annäherung die wir heute noch als astorisch-albernische Freundschaft kennen und, wichtiger noch, pflegen.
Sicher, immer noch sind wir verschieden im Detail. Während wir weiterhin als demokratische parlamentarische Monarchie leben, ist die USA eine präsidiale Republik geworden.
Sehen wir von diesem, durchaus wichtigen und ja auch Identität stiftenden Detail ab, so bleibt unter dem Strich:
Demokratie, Rechtstaatlichkeit, Parlamentarismus und Freiheit!
Diese Werte gemeinsam zu erhalten, sie aber auch in die Welt hinauszutragen und für sie einzustehen, daß ist Politik beider Staaten seit langem. Und das sollte sie auch auf lange Sicht bleiben.
Und dies möchte ich als Kern meiner Ansprache verstanden wissen:
Wir sind uns in Albernia der Rolle und der Bedeutung der USA sehr bewußt.
Meine lieben Feunde: Wir brauchen Sie!
Sie, die USA und jeder einzelne Bürger dieser Vereinigten Staaten, Sie sind in der Tat das, was Seine Exzellenz, Präsident McGarry in seiner Rede an diese großartige Nation ausgedrückt hat. Sie sind ein Leuchtturm für Freiheit und Demokratie.
Und ich versichere Ihnen: Als Regierungschef einer alten Seefahrernation und ehemaliger Offizier der Royal Navy, weiß ich um die Bedeutung eines Leuchtturmes.
Ohne Leuchttürme, sind Unglücksfälle vorprogrammiert, steht der Kurs an den Untiefen vorbei in den sicheren Hafen auf Messers Schneide.
Deshalb braucht diese Welt die Vereinigten Staaten von Astor. Heute, angesichts der aktuellen Bedrohungslagen auf der Erde, um so mehr den je.
Und wenn wir, das Seefahrervolk der Albernier, die ein oder andere Seekarte oder Boje beisteuern können, um die Seewege internationaler Politik und Menschenrechte noch sicherer zu machen:
Seien Sie versichert, Ladies und Gentleman; wir stehen freudig bereit.
Jenseits aller Metapher ausgedrückt:
Ich gratuliere, auch im Namen der Völker Albernias, den Vereinigten Staaten von Astor herzlichst zu ihrem Jubiläum! Bleiben Sie wie Sie sind! Und dort wo Sie sich selbst verbessern wollen, dort wünsche ich Ihnen alles Gute und Gottes reichen Segen.
Vereinigte Staaten von Astor, Bürger der USA: Herzlichen Glückwunsch!
God save the United States, God save the astorian-albernian Friendship and may God save you all.
Thank you very much.
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