Mr. Speaker,
erlauben Sie mir, zunächst auf die Frage des Right Honorable Alricio Scriptatore einzugehen: warum gerade Hybertina und die Southern Territories?
Diese Fragestellung suggeriert zunächst eine Überlegung, die es so tatsächlich niemals gegeben hat. Es geht bei der Vereinigung der Southern Territories und Hybertinas in einem Bundesstaat nicht darum, um jeden Preis irgend zwei Bundesstaaten miteinander zu verschmelzen um deren Gesamtzahl zu reduzieren. Es ist viel mehr eine konkrete Reaktion auf die konkreten Probleme dieser beiden Staaten.
Sie sind die chronisch bevölkerungsschwächsten und inaktivsten Staaten, ein Blick in die Archive ihrer Parlamente belegt, dass dort seit annähernd 22 Monaten faktisch keinerlei gesetzgeberische Arbeit geleistet wurde, sieht man einmal vom Beschluss von Geschäftsordnungen oder der Korrektur orthografischer oder grammatikalischer Fehler in den Staatsverfassungen ab. Über längere Perioden im Laufe der letzten 22 Monate waren in diesen beiden Staaten die Ämter des Gouverneurs und/oder des Senators vakant, oder fanden Wahlen statt, in denen der einzige Bewerber um eines dieser Ämter auch die einzige Stimme abgab.
Man kann sich der tatsächlichen Feststellung nicht entziehen: diese beiden Bundesstaaten durchleben keine Krise oder Rezession, wie sie fraglos jeden Bundesstaat und auch den Bund von Zeit zu Zeit treffen, diese beiden Bundesstaaten sind strukturell und dauerhaft nicht überlebensfähig. Es gibt keinerlei Grundlage für die Vermutung oder Erwartung, dass sie in absehbarer Zeit im Stande sein werden, ihre Aufgaben gegenüber ihren Bürgern, und ihre Pflichten gegenüber dem Bund zu erfüllen.
Erst an dieser Stelle sind nun Erwägungen der besonderen Praktikabilität einer Zusammenlegung speziell dieser Staaten angebracht: Hybertina und die Southern Territories sind die in ihren heutigen Formen jüngsten Staaten des Bundes, sie haben ihre aktuellen Gestalten erst mit der Eintragung der Vereinigten Staaten auf der Karte der Graphein Foundation erhalten. Seitdem hat sich an ihrer Ausgestaltung aber auch wenig bis gar nichts weiterentwickelt, kulturell bestehen sie bis heute allein aus den Schlagworten "Florida und ein bisschen Karibik" bzw. "Tiefer Süden".
Es liegt denke ich auf der Hand, dass diese beiden Ideen - von einer Ausgestaltung im eigentlichen Sinne kann objektiv noch nicht gesprochen werden - vergleichsweise problemlos innerhalb eines Bundesstaates zusammengeführt und umgesetzt werden können: Florida kämpfte im Sezessionskrieg auf Seiten der Südstaaten, und identifiziert sich bis heute als dieser Region zugehörig, so basiert etwa seine Flagge auf jener der Konföderation, seine nördlichen Counties fühlen sich ohnehin eher den angrenzenden Bundesstaaten Georgia und Alabama verbunden, denn den südlichen Teilen des Bundesstaates. Und so wie Freeland seine frankophone Minderheit hat, lassen sich auf Wunsch auch karibische Elemente reibungslos in den neuen Südstaat integrieren.
Ich hoffe und glaube, damit alle diesbetreffenden Bedenken ausgeräumt zu haben.
Die Frage des Right Honorable Lance B. Jackson nach der Amtszeit der Senatoren zwar ist berechtigt, aber unbegründet, da sie sich durch einen Blick in die Bundesverfassung von selbst beantwortet:
Art. III, Sec. 4, (1):
Der Senat ist die zweite Kammer des Kongresses und die Vertretung der einzelnen Staaten des Bundes. Er setzt sich aus je einem Senator für jeden Bundesstaat der Vereinigten Staaten zusammen. Seine Mitglieder werden grundsätzlich in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl auf einen Zeitraum von sechs Monaten von den stimmberechtigten Bürgern eines Staates gewählt.
Aus diesem Absatz ergibt sich: der Senat ist die Vertretung der einzelnen Bundesstaaten, jeder Bundesstaat entsendet einen Senator, somit im Umkehrschluss kein Bundesstaat, also z. B. ein nicht mehr eigenständig in seiner früheren Form bestehender Bundesstaat, auch keinen Senator. Hört ein Bundesstaat zu existieren auf, endet damit auch die Amtszeit seines Senators, die eben grundsätzlich sechs Monate dauert. Und "grundsätzlich" bedeutet in einem juristische Kontext eben nicht: "So fundamental, dass daran nicht gerüttelt werden kann", sondern im Gegenteil: "Ja, aber..."
Somit ist also festzuhalten, dass mit der Gründung des neuen Bundesstaates St. Lawrence and the Hybertines aus den bisher bestehenden Bundesstaaten Hybertina und Southern Territories die Amtszeiten der Senatoren dieser beiden Bundesstaaten enden, und der neue Bundesstaat einen eigenen Senator entsendet.
Ich hoffe, auch dieses Missverständnis aus der Welt geschaffen zu haben.