Tja Armin, nach Ihrem damals heftig umstrittenen Urteil zur Gewaltenteilung in Astor, welches Sie ja schlussendlich Ihr Amt als Chief Justice gekostet hat, haben die Leute die Oberhand gewonnen, welche eben jenes Urteil vehement bekämpften, Sie einen Idioten schimpften und die Gewaltenteilung als Hindernis für ihre eigene Machtentfaltung sahen und sie darum immer weiter untergruben.
Sie schlugen den Weg der immer größeren Machtanhäufung bei der Legislative zu Lasten der Exekutive ein und hebelten das Machtgleichgewicht immer weiter in Richtung Kongress aus. Das Ganze gipfelte in jenem unsäglichen 5. Verfassungszusatz, der dem Kongress uneingeschränkten Einfluss auf die Gestaltung der Exekutive gab und die Gewaltenteilungsbestimmungen im 1. und 4. Artikel der Verfassung ad absurdum führt. Seitdem maßt sich der Kongress hemmungslos die Ausgestaltung der Exekutive und ihrer Organe an und der Präsident kann nur zuschauen und ist verpflichtet, mit dieser Exekutive zu leben. Und dieser 5. Verfassungszusatz ist dabei unter Umständen zustande gekommen, die jedem ordentlichen Demokraten den kalten Scheuer über den Rücken schicken müssen. Sicher ist alles formal verfassungsrechtlich ordnungsgemäß abgelaufen, aber wie Sie damals bei Ihrem Statement zu Ihrer Ablehnung durch den Senat so schön formulierten, hat das Ganze ein Geschmäckle. Und dem Sinn der Verfassung und den darin einstmals postulierten Prinzipien der Gewaltenteilung widerspricht es allemal.
Zu meiner eigenen Schande muss ich gestehen, dass ich dem Ratifizierungsverfahren des 5. Verfassungszusatzes in den Bundesstaaten in Freeland auch meine Zustimmung gab. Mit dieser Schande muss ich halt leben, zumal mir hätte schon damals bewusst sein müssen, dass dies ein bedeutender Schritt zum schleichenden Tod der Gewaltenteilung in Astor sein würde. Mir war nur nicht klar, dass sich der Kongress derart stark in Belange der Exekutive einmischen und das Machtgefüge so deutlich verschieben würde.