Es ist kein Geheimnis, dass ich die
hochoffiziöse Verurteilung von Rep. Salazar abgelehnt habe, weil Privatangelegenheiten privat bleiben sollten. (Auch die Speakership konnte sich bisher nicht dazu durchringen, den Antrag überhaupt zur Abstimmung zu bringen.)
Unabhängig davon ist das Mittel, ein Mitglied des Repräsentantenhauses öffentlich zu tadeln, natürlich vollkommen legitim, wenn ein Mitglied dieser Kammer sich in einer Art und Weise daneben benimmt, dass es Außenstehenden körperliche Schmerzen bereitet.
Ladies and Gentlemen, meet Republican Congressman Edgar Wilson.
Congressman Wilson ist eine lebende Fallstudie für politische und moralische Inkompetenz. Obwohl er Mitglied jenes Repräsentantenhauses ist, das über ein Verfassungsamendment entschieden hat, erwartet er, dass man ihm erklärt, worum es überhaupt geht (was aus dem Text des Amendments klar hervorgeht). Aus unerfindlichen Gründen blieb er sowohl der
Aussprache als auch der
Abstimmung fern und ist
intellektuell außer Stande, die
entsprechende Diskussion eigenständig nachzulesen. Weil ihm niemand erklärt, worum es sich handelt, will er das Amendment jetzt wie ein bockiges Kleinkind
ablehnen.
Viel schlimmer ist aber, wie Congressman Wilson Millionen meltanischsprachiger Astorier diffamiert und nebenbei seine Fantasiesprache "Astorianisch" zur Pflicht machen will. "[D]ie USA haben seit geraumer Zeit einen neuen Nachbarn im Süden, der bereits jetzt seine Schatten vorauswirft. Es ist unverkennbar, dass subversive Elemente unsere Regierung des Freestate heimgesucht haben, um unsere
Mutteraprache [sic] durch Verdränung [sic] zu zersetzen, die Grenzen weit offen zu halten,
damit jeder Gringo illegal hierher kommen kann um unser Land, Weib und Vieh für sich zu beanspruchen",
sagt der Mann, der für die Republikanische Partei an der außenpolitischen Konferenz teilnimmt. Ein "Sündelbabel im Süden" sieht der Congressman, dessen Einwohner er in einem Zuge als Menschenschmuggler und Drogenbarone porträtiert.
Falls Sie übrigens "Astorianisch" noch nicht als ihre Muttersprache anerkannt haben,
sind Sie unpatriotisch. Meine Ehemann, der als Astorier geboren wurde und in dessen Haushalt Meltanisch gesprochen wird, sei "
ein meltanisch/aurelianischer Agent", der mich "mit seinen subversiven Mitteln" nötige, eine Politik im Sinne meltanischsprachiger Astorier zu betreiben, die "antiastorianisch" sei.
Mr. Speaker: Dieser Mann gehört Ihrer Repräsentantenhausfraktion an. Wenn Ihnen bei Rep. Salazars Ausrutschern - dessen Name mich vermuten lässt, dass er in Mr. Wilsons Augen ein "subversiver Agent" ist - ein schlechter Geschmack entstanden ist, dann muss sich Ihnen bei Rep. Wilsons Ausfällen der Magen umdrehen.
Ich kann nur hoffen, dass meine republikanischen Freunde und Kollegen sich von diesem Mann so weit wie möglich distanzieren.