*zapp*
Tiberius: Ich darf nun den Speaker of the House of Representatives, Mr. Antonio Salazar, im Capitol begrüßen, der uns für einige Fragen zur Verfügung steht.
Das Bild wechselt und zeigt den amtierenden Kongresspräsidenten.
Tiberius: Mr. Speaker, zunächst einmal möchte ich Sie zur jüngst erfolgten Wahl zum Sprecher des Repräsentantenhauses beglückwünschen.
Salazar: Vielen Dank, Tiberius.
Tiberius: Mr. Salazar, allem Anschein nach müsste in dieser Woche
eigentlich eine Nachwahl zum Repräsentantenhaus stattfinden. Hat der Präsident Sie als Sprecher des Repräsentantenhauses über die Gründe informiert, warum er sogar von der Ankündigung der Nachwahl bislang abgesehen hat? Oder lässt er Sie wie die Öffentlichkeit darüber im Dunkeln?
Salazar: Leider stehe ich offenbar noch nicht auf der Kurzwahlliste des Weißen Hauses.
Salazar schmunzelt. Was seine Informationspoltik angeht, handelt Präsident Laval ohnehin ziemlich egalitär: Egal ob es sich um die Kongressmitglieder oder die Öffentlichkeit im Allgemeinen handelt - von diesem Präsidenten erfährt schlicht niemand etwas!
Der Speaker schmunzelt erneut, setzt dann aber einen ernsten Gesichtsausdruck auf. Verzeihen Sie, Tiberius, dass ich mich diesbezüglich zum Sarkasmus hinreißen lasse, aber es entspricht nun mal den Tatsachen: Die Informationspolitik der gegenwärtigen Administration ist skandalös. Und lassen Sie mich hinzufügen: Leider nicht nur die Informationspolitik.
Tiberius: Sie sind nicht nur Sprecher des Repräsentantenhauses, sondern auch Chairman des Republican National Committee. Was sagt der Parteipolitiker in Ihnen zu dieser Episode?
Salazar: Der Parteipolitiker in mir stellt wieder einmal fest, dass sich die Demokraten zwar alle vier Monate als die bürgernähere Partei inszenieren, aber regelmäßig weit hinter diesem Anspruch zurückbleiben, sobald sie tatsächlich Regierungsverantwortung tragen. Statt zum Beispiel hochtrabende Initiativen zur Herbeiführung eines nationalen Konsenses in der Außenpolitik zu lancieren, sollte die Regierung Laval besser erst einmal ihre Basisaufgaben erledigen. Damit wäre dem Land mehr gedient.
Tiberius: Wird das RNC rechtliche Schritte gegen die Untätigkeit des Präsidenten einleiten? Wenn ja, welcher Art?
Salazar: Wir werden zunächst abwarten, ob in absehbarer Zeit endlich eine Reaktion der Administration erfolgt. Außerdem sind wir gespannt, wie die Administration ihr Versäumnis erklärt. Senator Witfield hat die Nachwahl-Problematik vorgestern in der Morning Business Debate im Kongress thematisiert, und ich habe als Speaker gestern nochmals offiziell darauf hingewiesen, dass Congresswoman Monroe ihr Mandat spätestens am 7. September verloren hat. Vielleicht war ihre zweimonatige Abwesenheit dem Präsidenten ja bislang einfach entgangen.
Salazar schmunzelt wieder. Sollte sich weiterhin nichts tun, werden wir rechtliche Schritte in Erwägung ziehen. Welche genau, kann ich Ihnen im Moment noch nicht sagen.
Tiberius: Sehen Sie unter den gegebenen Umständen nicht sogar die Voraussetzungen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten für gegeben? Immerhin verhindert er durch seine Untätigkeit die gesetzmäßige Repräsentation der Wähler im Repräsentantenhaus.
Salazar: Der Präsident hat zwar schon einige Pflichtverletzungen auf seinem Konto angesammelt, aber ich glaube nicht, dass wir deshalb zu dieser Stunde schon über ein Impeachment-Verfahren reden müssen. Sollte die Administration allerdings in den nächsten Wochen und Monaten genauso weitermachen, könnte sich die Situation schnell ändern.
Tiberius: Es gab bereits eine öffentlich diskutierte Bewerbung für das Amt des Director des USEO, der Präsident könnte sich der Verantwortung also längst entledigen. Glauben Sie, die Verzögerungen bei der Bearbeitung der Bewerbung könnten etwas mit der Nachwahl zu tun haben?
Salazar: Ich glaube, die Verzögerung hat vor allem damit zu tun, dass es dieser Regierung an Entschlusskraft mangelt. Präsident Laval scheint sich immer erst dann zum Handeln aufzuraffen, wenn er dazu getrieben wird - sei es durch die Umstände, seine eigenen Berater oder eine kritische Öffentlichkeit.
Tiberius: Was erwarten Sie nun vom Präsidenten?
Salazar: Dass er in Zukunft seine rechtlichen Verpflichtungen fristgerecht erfüllt und vor allem sein Amt etwas ernster nimmt. Angesichts von Mr. Lavals bisheriger Performance könnte man bisweilen den Eindruck gewinnen, Astor habe zur Zeit gar keinen Präsidenten. Das muss ich ändern.
Tiberius: Vielen Dank für Ihre Zeit, Mr. Speaker.
Salazar: Gerne, Tiberius. Und noch einen schönen Tag!
*zipp*