Salut, mes amis.
"Salut Lilah" und Applaus schallt ihr entgegen.
ich bin Lilah Morgan, Mr. Lavals Kandidatin für das Amt des Attorney General.
Ich war einst die einzige Anwältin, die sich wenigstens zu Anfang für Mr. Dascombe einsetze, der von allen anderen vorverurteilt wurde. Für dieses Engagement hatte ich in meiner Kanzlei unbezahlt freistellen lassen.
Leider führten die schweren Erkenntnisse aus den Gesprächen mit dem ersten Todeskandidaten dazu, dass ich eine schwere Gewissenskrise durchlebte. Ich war so abgelenkt, dass ich nichteinmal wahrnahm, dass ich schwanger war. Ich erlitt einen Zusammenbruch, der zum Verlust des Kindes führte.
Mitleidslaute machen sich breit.
Nein, nein! Ich sage dies nicht, um Mitleid zu erwecken oder Sympathieboni einzuheimsen! Ich sage dies, weil dies mein Denken verändert hat.
Ich schätze das Leben nun noch höher ein. Ich bin eine Gegnerin der Todesstrafe und würde diese lieber über kurz denn lang abgeschafft sehen.
Solange diese Strafe jedoch nach Maßgabe des Gesetzes und nach Maßgabe des Obersten Gerichtshofes anzuwenden ist, nämlich bei Taten, bei denen eine das Leben verachtende Gesinnung zu erkennen wäre, so würde ich diese natürlich auch beantragen. Denn auch schlechte Gesetze gelten, bis sie aufgehoben sind.
Doch ich werde auf eine Abschaffung hinarbeiten.
Applaus und "Vive la vie"-Rufe.
Auch bin ich gegen Abtreibungen. Das war früher anders, hat sich jedoch aus sicherlich naheliegenden Gründen geändert.
Von Schusswaffen will ich gar nicht erst anfangen, ich sage dazu nur: Ich vertrete das Prinzip des Gewaltmonopols des Staates und der Staat soll Leben schützen und nicht nehmen. Staat und Bürger dürfen einzig und allein zu Verteidigungszwecken als ultima ratio Leben nehmen.
Lautere "Vive la vie"-Rufe.
Doch genug zu meiner Vergangenheit und Gegenwart. Sprechen wir einmal über die nächsten vier Monate in der Zukunft.
Ein Instanzenzug im Gerichtswesen, wie ihn die Republikaner mittlerweile dann doch auch fordern, ist ein richtiger und wichtiger Schritt, den auch ich unter einem Präsidenten Laval verfolgen würde. Doch das Bundesgerichtswesen kann sich leider nur auf Bundesverwaltungs- und Strafsachen beziehen.
Das Zivilrecht bleibt gänzlich außen vor. So wie das Bundesrecht Gewohnheitsrecht nur noch in geringem Maße zulässt und im Strafrecht sogar verbietet, so bedeutsam ist es in den Staaten und vor allem im Zivilrecht.
In keinem Bundesstaat gibt es ein Vertragsrecht oder ein Erbrecht. Beide sind wesentliche Bestandteile einer Wohlstandsordnung. Tagtäglich werden eine Vielzahl verschiedenster Verträge geschlossen, nur ein paar Beispiele:
Sie erwachen in dem Bett, das sie gekauft haben, in der Wohnung, die Sie mieten. Sie schalten das Radio ein, für das Sie Strom von einem Versorger benötigen, mit dem Sie einen Vertrag darüber geschlossen haben. Sie kaufen sich eine Fahrkarte für eine Einzelbusfahrt. In der Mittagspause bringen Sie Ihr Internethandy zurück zum Verkäufer, weil es nicht richtig funktioniert ...
Die Rechtslage ist in diesem Bereich einfach nur unzureichend.
Gerichte und Instanzen errichten ist den Republikanern wichtiger, als die Gesetze zu erlassen, auf deren Grundlage die Gerichte urteilen sollen.
Das Gewohnheitsrecht ist keine optimale Rechtsform für eine fortschrittliche und rechtsstaatliche Gesellschaft. Im Strafrecht ist es verboten, im Zivilrecht sollte sich ebenso sein. Unter meiner Leitung wird das Department of Justice mit den Bundesstaaten in Kontakt treten und die notwendigen Rechtsnormen auf den Weg bringen, sodass sich Astorier in allen Staaten auf, wenn nicht gleiche, dann doch aber wenigstens ähnliche Gesetze verlassen und ihre Rechte einklagen können; unabhängig von vielleicht nicht ergründbaren Gewohnheiten und Richterrecht. Richter sind berufen, um Recht zu sprechen und nicht, um es zu setzen.
Ein weiterer Punkt meiner Agenda ist die Entlastung des Departments of Justice in Strafsachen.
Zu diesem Zwecke sollen die Bundesstaaten durch die entsprechenden Organisationsnormen ermächtigt werden, eigene Staatsanwälte zu bestimmen, egal ob auf Staats- oder Bezirksebene, welche entsprechenden Befugnisse der Ermittlungs- und Anklagebehörden auf Bundesebene ausüben. Das Department of Justice soll dabei aber Straftaten gegen Organe des Bundes oder ihre Mitglieder sowie Staatsschutzsachen nach wie vor selbst anklagen.
Dies würde im Ergebnis jedoch zu einer Stärkung der Bundesstaaten führen, da die eigenen Angelegenheiten durch lokale Amtsträger vor Ort meist besser erledigt werden können.
Natürlich werden einige laut aufschreien, der Bund könne doch nicht den Staaten die Erledigung seiner Aufgaben aufhalsen. Natürlich, die meisten Menschen mögen keine Veränderungen, da das tägliche Einerlei und die Gewohnheiten zwar vielleicht nicht optimal, aber bekannt und eingeübt sind.
Nicht jede Veränderung ist zum Besseren.
Aber ohne Veränderung kann ein besserer Zustand nicht erreicht werden.
Ein weiser Mann sagte einst: "Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf über das Abendessen abstimmen."
Leichtes Gelächter.
Doch eine wahre Demokratie bedeutet nicht die Ditkatur der Mehrheit über Minderheiten.
Die Demokraten haben dies immer bewiesen, sie waren immer offen für alle, die sich engagieren wollen.
Und sie bleiben dies auch, egal wie verschworen und unnahbar sich ein republikanischer Block auch immer geben möge.
Applaus und "Changy Cunny"-Rufe.
Wenn Sie Ausgrenzung und Bevormundung wollen, wählen Sie Republikaner.
Wenn Sie Integration, Freiheit und Anerkennung wollen, wählen Sie Demokraten.
Applaus und Jubel-Rufe.
Wählen Sie jemanden, der sich auf der Karriereleiter von unten nach oben hochgearbeitet hat,
statt einen Sohn des Establishments, in dem Beziehungen und Geld bedeutsamer sind als Eignung und Leistung.
Wählen Sie demokratische Vielfalt statt republikanischer Einfalt.
Wählen Sie Georges Laval zum Präsidenten.
Freeland schenkt ihm schon das Vertrauen, die Nation hoffentlich bald auch. Denn ich tue es.
Donnernder Applaus.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
God bless you and God bless Astor.