Nevada
John Ensign (R-Inc.) vs.
Jack Carter (D)
Hier kandidiert der Sohn des früheren Präsidenten Jimmy Carter. Der Name mag ihm etwas helfen, allerdings ist er (obwohl auch schon an die 60) ein politischer Newcomer und lebt - die Familie stammt ja aus Georgia - erst seit wenigen Jahren im Staat. Keine Gefahr für den Amtsinhaber.
Rating:
Safe Rep
New Jersey
Bob Menendez (D-Inc.) vs.
Tom Kean jr. (R)
In New Jersey besteht die einzige realistische Möglichkeit der Republikaner, den Demokraten einen Sitz abzunehmen. Die demokratische Partei New Jerseys ist unglaublich korrupt, und auch der (erst seit einem Jahr amtierende) Senator musste schon entsprechende Anschuldigungen abwehren. Der Vorteil seines Herausforderers ist sein Name, denn Tom Kean (sr.) war bis vor wenigen Jahren ein enorm populärer Governor im Staate und hat sich auch durch seine umsichtige Leitung der 9/11-Untersuchungskommission Ansehen erworben. Natürlich wissen die meisten Wähler wieder nicht, dass es sich beim Kandidaten um den Sohn und nicht um den Vater handelt.
Auch wenn Menendez in den letzten Umfragen wieder leicht vorne lag, sagt das politische Gefühl, dass eher Kean dieses Rennen gewinnen wird.
Rating: Tossup
New Mexico
Jeff Bingaman (D-Inc.) vs.
Allan McCullogh (R)
Rating:
Safe Dem
New York
Hillary Clinton (D-Inc.) vs.
John Spencer (R)
Hier wird es vor allem darauf ankommen, wie nah Hillary der magischen Zahl von 60% kommt - entsprechend werden ihre Präsidentschaftsambitionen wohl gefördert bzw. gebremst.
Rating:
Safe Dem
North Dakota
Kent Conrad (D-Inc.) vs.
Dwight Grotberg (R)
Wieder ein sicherer Demokrat in einem blutig roten Staat, die Reps konnten auch dort keinen ernst zu nehmenden Gegenkandidaten rekrutieren.
Rating:
Safe Dem
Ohio
Mike DeWine (R-Inc.) vs.
Sherrod Brown (D)
Eine der positivsten Überraschungen für die Demokraten. Brown galt - als einer der "linksten" Kandidaten der ganzen Saison - lange Zeit als chancenlos. Die Republikaner in Ohio sind aber in derart viele Skandale verstrickt, dass ihnen die Unterstützung an allen Seiten wegbricht - ihr amtierender Governor genießt ganze 15% Zustimmung. Sieht man sich auch die aktuellen Umfragen an, ist durchaus zu erwarten, dass die Wähler kaum differenzieren und den Amtsinhaber durch seinen demokratischen Gegner ersetzen werden.
Rating:
Lean Dem
Pennsylvania
Rick Santorum (R-Inc.) vs.
Bob Casey (D)
Santorum ist extrem konservativ - zu konservativ für das demokratisch geprägte Pennsylvania. Sein Gegner hat sich durch ein Staatsamt bereits profiliert und nimmt durch einige "rechte" Programmpunkte (etwa die Ablehnung von Abtreibungen) den Tiraden des Senators den Wind aus den Segeln. Damit liegt er seit über zwei Jahren in allen Umfragen vorn, und es ist sehr zu erwarten, dass der Vorsprung bis zum Wahltag hält - die sicherste "pickup"-Chance der Demokraten.
Rating:
Safe Dem
Rhode Island
Lincoln Chafee (R-Inc.) vs.
Sheldon Whitehouse (D)
Chafee steht derart weit links, dass er schon mehrmals öffentlich über einen Parteiwechsel nachgedacht hat. Nachdem ihn die Partei aber immer noch unterstützt und in den Vorwahlen sogar knapp vor einem Herausforderer rettete, der als "richtiger Republikaner" auftrat, bleibt er nun doch in der GOP. Das könnte ihm allerdings zum Verhängnis werden, denn Rhode Island steht noch weiter links als er (über 70% Demokraten) und scheint angesichts des Anti-Bush-Sentiments wiederum einen "richtigen Demokraten" zu bevorzugen. Der liegt in den Umfragen auch bereits konstant vorne.
Rating:
Lean Dem
Tennessee (open)
Bob Corker (R) vs.
Harold Ford jr. (D)
Corker sollte in diesem konservativen Staat eigentlich locker gewinnen, aber die allgemeine Lage und einige Skandale machen ihm doch stärker zu schaffen als erwartet. Ford fährt eine sehr konservative Linie, womit er einerseits punkten wird, andererseits aber auch Stammwähler abschrecken dürfte. Obwohl er in den Umfragen kürzlich mit dem Republikaner fast gleichgezogen hat, traue ich ihm - leider auch, weil er schwarz ist - einen Sieg nicht zu.
Rating:
Lean Rep
Texas
Kay Hutchinson (R-Inc.) vs.
Barbara Radnofsky (D)
Rating:
Safe Rep
Utah
Orrin Hatch (R-Inc.) vs.
Pete Ashdown (D)
Rating:
Safe Rep
Vermont (open)
Bernie Sanders (I/D) vs.
Rich Tarrant (R)
Vermont dürfte bald einen Senator nach Washington entsenden, der sich ganz offen als Sozialist bezeichnet - und kurioserweise auch von vielen Republikanern im Staat unterstützt wird. Sanders tritt offiziell als Unabhängiger an, wird jedoch der demokratischen Senatsfraktion angehören. Da die Demokraten keinen eigenen Kandidaten aufgestellt haben, gilt sein Sieg als sicher.
Rating:
Safe Ind/Dem
Virginia
George Allen (R-Inc.) vs.
James Webb (D)
Auch hier ein Überraschungserfolg für die Demokraten. Ihr Kandidat ist ein ehemaliger Republikaner, der kurzzeitig sogar der Reagan-Administration angehörte, was sich im konservativen Süden natürlich sehr gut macht. Allen wäre trotzdem nicht gefährdet gewesen, hätte er sich nicht durch einige rassistische ƒußerungen - und vor allem das schwächliche Halb-Zurückrudern und Halbwegs-Entschuldigen danach - um Kopf und Kragen geredet. Er wird trotzdem gewinnen, aber die Demokraten haben immerhin erreicht, dass aus der US-Präsidentschaft, die Allen schon fest anvisiert hatte, wohl nichts werden wird. Im Zuge der Medienrecherchen kam nämlich noch so einiges aus seiner Vergangenheit hervor, in der er nur zu gerne mal einige "Nigger" (auch Kinder) mobbte und Kontakte zum KKK pflegte. Allen ist der einzige Kandidat dieses Jahres, zu dem ich eine persönliche Meinung habe. Für mich ist er einfach nur ein rassistisches Arschloch, das nicht in den Senat gehört. Leider wird das nicht geschehen.
Rating:
Lean Rep
Washington
Maria Cantwell (D-Inc.) vs.
Mike McGavick (R)
Cantwell ist wegen diverser Entscheidungen umstritten, während ihr Gegner Millionen eigenen Geldes in den Wahlkampf pumpt. Trotzdem dürfte sie ihren moderaten Vorsprung halten.
Rating:
Lean Dem to
Safe Dem
West Virginia
Robert Byrd (D-Inc.) vs.
John Raese (R)
Die Frage ist hauptsächlich, ob Byrd noch bis zum 7. November lebt - er ist weit über 90.
Gewinnen wird er seine mit hoher Wahrscheinlichkeit letzte Amtszeit zweifellos, im Falle seines Todes oder Rücktritts kann der demokratische Governor von West Virginia dann einen Nachfolger ernennen.
Rating:
Safe Dem
Wisconsin
Herb Kohl (D-Inc.) vs.
Robert Lorge (R)
Rating:
Safe Dem
Wyoming
Craig Thomas (R-Inc.) vs.
Dale Groutage (D)
Rating:
Safe Rep
Insgesamt müssten die Demokraten den Republikanern sechs Sitze abnehmen und dürften keinen einzigen eigenen verlieren, um die Mehrheit im Senat zu erreichen - letztlich ein hoffnungsloses Unterfangen. Hoffnungslos v.a. deshalb, weil die meisten Mandate in diesem Jahr bereits demokratisch besetzt sind und die Demokraten somit viele Amtsinhaber besiegen müssen, was in den USA immer besonders schwer ist. Ihnen hilft natürlich die generelle Anti-Bush-Stimmung, die sicherlich einige republikanische Senatoren das Amt kosten dürfte. Mehr als ein Zugewinn von etwa vier Sitzen dürfte trotzdem nicht drin sein. Damit wären die Demokraten zwar immer noch in der Minderheit, der Senat wäre aber bei 49-51 oder 50-50 effektiv neutralisiert, wenn man auch die diversen "moderaten" Senats-Republikaner berücksichtigt, die öfters gegen die Regierung stimmen. 2008 und 2012 stehen dann sehr viele als eher schwach eingeschätzte Republikaner zur Wahl, so dass die Chancen auf eine demokratische Senatsmehrheit dann sehr viel höher liegen. Schon dieses Jahr können (und werden wahrscheinlich) die Demokraten allerdings eine Mehrheit im Repräsentantenhaus erringen.