Mr. Muffley, Ihre moralische Empörung in allen Ehren, doch lassen Sie mich bitte einige Punkte klarstellen.
1. Es gibt gegenwärtig kein Kriegsvölkerrecht, entsprechend auch keine Waffen, die durchs dieses verboten und geächtet sei könnten. Es mag sein, dass ein solches im Rahmen des sich in Gründung befindlichen Rates der Nationen einmal entstehen mag; das wird man sehen müssen, insbesondere, was seine inhaltliche Beschaffenheit betrifft.
2. Sie sagten: "In seinen Augen [...] müsse im Krieg jedes Mittel, den Feind zu schädigen, erlaubt sein, gleich welche Begleitschäden unter Zivilisten dies mit sich brächte."
Lassen Sie mich zunächst folgendes sagen: Krieg ist keine Abendgesellschaft; er hat seine ganz eigenen Regeln, und es sind leider Gottes barbarische Regeln. Wer uns angreift und bedroht, mit wem wir im Kriege liegen, der hat die Absicht uns zu töten, und den müssen wir bezwingen, oder selbst untergehen. In diesem Rahmen sage ich: Es ist notwendig, dass hier kein Mittel unversucht bleibt, dass geeignet ist, um den Kampfeswillen der Feinde zu brechen, die Bedrohung aus der Welt zu schaffen, den Gegner zum Frieden zu zwingen. Dies kann, muss aber nicht, unter Umständen bedeuten, dass bei kriegerischen Auseinandersetzungen auch das Leben von Zivilisten geschädigt wird, denn diese und die Unterstützung, die sie ihrer Regierung angedeihen lassen, sind oftmals ein wesentlicher Faktor dafür, dass es dem Feind überhaupt möglich ist, unser Leben zu bedrohen und unschuldige Astorier zu töten.
Selbstverständlich heißt dies nicht, dass astorische Streitkräfte wahllos und wo immer es nur geht ziviles Leben vernichten sollten -- der Herr bewahre! Aber es heißt, dass sie es in Kauf nehmen müssen, wo es nötig ist, damit wir selbst, wir, die Unschuldigen, leben können. Die Vorstellung, man könne einen Krieg führen, ohne Zivilisten dabei zu schädigen, ist leider illusorisch. Manche Dinge muss man in Kauf nehmen, wenn nicht an seinen Feinden scheitern will.
3. Und ich frage euch, meine lieben Mitbürger, kann es denn Astors Verantwortung und damit auch Schuld sein, dass im Kriege verursachte Leid anderer mit unserem Geld und vor allem den unschuldigen Leben unserer Landsleute lindern zu müssen, dass Leid anderer, an dem nicht wir die Schuld tragen, sondern sie, weil sie uns bedrohten, weil sie es notwendig machten, dass wir uns rechtmäßigerweise wehren, mit all den tragischen Konsequenzen, die das haben mag? Ist es denn nicht die Verantwortung dieser Menschen, dass ihre Regierungen uns nicht bedrohen und angreifen? Und ist es nicht unser gutes Recht uns zu schützen, wenn wir bedroht und angegriffen werden?
4. Beachten Sie bitte die Implikationen der Position, die Mr. Muffley hier vertritt. Er spricht mit Verachtung von dem "sogenannten nationalen Interesse", und fordert, dass wir die schonen, die uns nicht schonen wollen? Sehen Sie die monströse Immoralität der Position Mr. Muffleys, der nichts anderes fordert, als dass wir unschuldiges astorisches Leben, ein Leben, dass nichts weiter wünscht als frei nach dem eigenen Glück streben zu können, wie es unsere Verfassungsväter sagten, als dass wir unschuldiges astorisches Leben sinnlos aufopfern sollen, sinnlos denen in den Schoß werfen, sinnlos für die hergeben sollen, die uns bedrohen und angreifen, deren brennendster Wunsch unser Tod und unsere Versklavung ist, denen opfern, die nichts tun, um das Unrecht zu verhindern, dass in ihrem Namen und mit ihrer Unterstützung an uns getan wird, denen geopfert wird, die Mr. Muffley selbst als unschuldig bezeichnet, die aber in Wirklichkeit nicht unschuldig sein können, da sie ja die unterstützen, die uns nach dem Leben trachten? Sehen Sie, dass Mr. Muffley nichts anderes fordert, als die Opferung des Guten zugunsten des Bösen? Können Sie das zulassen?
5. Und wer sagt denn, dass es nicht in unserem nationalen Interesse ist, mit denen zu kooperieren, mit denen gemeinsame Verantwortung für die Menschen und für den Frieden wahrzunehmen, die auch bereits sind uns die Hand zu reichen und mit uns friedlich und respektvoll zusammenzuarbeiten? Ist es denn in unserem Interesse andere Völker zu knechten, wie es die Kommunisten tun, oder ist es nicht viel mehr in unserem Interesse, mit freien Völkern zusammenzuarbeiten? Und seit wann, Mr. Muffley, ist die Freiheit etwas, für das man sich opfern muss? Ist der Wunsch nach Freiheit, und auch nach der Freiheit der anderen, nicht ein Motiv, dass zutiefst in unserem persönlichen Interesse liegt?
6. Mr. Muffley ist hier vor Sie getreten, meine Damen und Herren, mit nur einem Motiv, welches er auch in seiner Rede ausdrücklich nannte: Er will mich verhindern, will verhindern, dass ein Patriot in den Senat einzieht, dem das Wohl des eigenen Landes ebenso am Herzen liegt, und damit auch das Wohl aller Menschen auf der Welt, denn von freien Menschen und freien Ländern können wir nur profitieren. Stattdessen bietet er Ihnen einen Kandidaten, sich selbst, der getrieben ist von der Angst, wir könnten die, die uns töten wollen, nicht sanft genug anfassen, von der Verachtung für unsere legitimen Interessen, wie ein jedes Volk sie haben darf, und der bereit ist, den Tod unschuldiger astorischer Bürger in Kauf zu nehmen, und damit großes Leid über astorische Familien zu bringen, damit das Leid unserer Feinde, die unser Leid erst verursacht haben und damit auch das ihre, damit deren Leid gelindert werde, nicht das unsere.
Ich frage Sie: Wen wollen Sie im Senat haben? Einen Mann, der für Ihr Wohl und das Wohl Ihrer nächsten Eintritt, oder einen Mann, der bereit ist, dieses an jeden beliebigen zu verschenken, der es gerade fordern mag?
Sie haben die Wahl. Vielen Dank.