The United States of Astor

Handlung:

Nachdem er die Adresse von Jason Cromstock herausgefunden hat, fährt Sam zu der ihm genannten Adresse. Wenig später kommt er an einem kleinen Häuschen mit großem Garten Greenville an, steigt aus, öffnet dieGartentür und betritt das Grundstück. Nachdem er ein Stük denWegrauf gegangen ist,trifft Samauf einen, der gerade dabei ist,die Blumenbeete zu jäten. Sam tritt an ihn heran und grüßt ihn:

GutenTag, ein schönes Fleckchen Erde haben Sie hier.

Handlung:

Schaut sich anerkennend um:

Man sieht gleich, dass hier ein Meister am Werke ist.
Ich suche Herrn Jason Cromstock, seines Zeichens Gärtnermeister. Sie wissen nicht zufällig, wo ich ihn finden kann?

Sie stehen vor ihm. Aber sind Sie und was wollen Sie? Wenn Sie mir einen Vertrag anbieten wollen, da kommen Sie leider zu spät. Ich habe hier genug zu tun.

Verzeihung. Wie unhöflich von mir. Da habe ich doch glatt vor lauter Bewunderung für Ihr grünes Händchen ganz vergessen mich vorzustellen.

Handlung:

Zückt seinen Dienstausweis.

Ich bin Lieutenant Santala von der Astorian State Police. Ich ermittle im Fall Claire Campbell. Ich hoffe,der Name Campbell sagt Ihnen noch etwas. Vor etwa 19, 20 Jahren waren Sie bei der Familie Campbell als Gärtner eingestellt.

Claire Campbell? Das ist doch die junge Lady gewesen, die vor einer gefühlten Ewigkeit ihren Mann verließ, um mit einem anderen Kerl durchzubrennen?

Sie kannten also Claire Campbell?

Ja, natürlich. Bildhübsch war die Miss Claire, als sie vom Internat nach hause kam. Sie war eine lebensfrohe Person, die alles mitmachen wollte: schwimmen, Tennis spielen, tanzen. Ich habe damals übrigens den Tennisplatz eingerichtet. War 'ne Mordsarbeit. Und dann wurde nie darauf gespielt. Komische Sache...

Was war komisch an der Sache?

Naja, die Sache mit dem Tennisnetz. Eines Nachts hat es jemand zerschnitten. Einfach so. Wirklich eine Gemeinheit. Da wollte wohl jemand den anderen den Spaß verderben.

Und, hat man den Täter gefasst?

Gefasst? Nein. Dieser Dr. Ken Smith war ganz schön aus dem Häuschen,weil er alles bezahlt hat. Naja. Ein zweites Tennisnetz wollte er nicht bezahlen und hat es den anderen auch ausgeredet. Er meinte, wer einmal das Tennisnetz zerstörre, der würde es immer wieder tun. Daher sei es nur Geldverschwendung, wenn man ein neues Netz installieren würde. Tja, die Claire war ganz schön deprimiert. Ohnehinhatte sie damals viel Pech. Erst das zerstörte Tennisnetz, dann der Unfall.

Was für ein Unfall?

Eines Abends, als Claire von einer Tanzveranstaltung nach hause kam, trat sie in eine Harke, die mitten auf dem Weg lag. Die Zinken drangen durch die Sohle in ihren Fuß ein, so dass sie sich verletzte. Es war zwar nur eine etwas größereSchramme, aber die Wunde wollte nicht heilen. Doktor Ken Smith, ihr Halbbruder, bekam es ordentlich mit der Angst, denn es wurde trotz aller Salben und Binden immer schlimmer. Ich weiß noch, wie er mir gegenüber einmal sagte, dass wohl irgendetwas am Zinken gewesen sein muss; vielleicht irgendein Keim oder so ein Dreck, wovon man sich eine Blutvergiftung oder so was ähnliches holt. Mehrere Tage - ich glaube fast ganze drei Wochen - musste sie das Bein hochlegen.

Kannten Sie einen Alejandro Fuentes?

Alejandro Fuentes? Ja, er war einer von Claires Verehrern. Aber er war nicht die Klasse für Miss Claire. Und dann hat ihr Halbbruder Ken ein Machtwort gesprochen, und weg war er.

War Fuentes noch hier, als das mit dem Tennisnetz geschah?

Nein, da war er schon über alle Berge. Ich glaube auch nicht, dass das jemand von hier getan hat. Eher ein missgünstiger Landstreicher.

Und was ist mit Thomas Pine?

Der? Bestimmt nicht. Der war doch in so einer Kirchensekte aktiv - für "God's own land" oder so. Obwohl ... es gibt es durchaus Sekten, bei deren Mitglieder die Sicherungen im Oberstübchen durchbrennen, wen ihnen etwas nicht passt. Aber dieser Pine war zu bieder. Der hätte sich aus lauter Angst vor Entdeckung in die Hose gemacht, noch bevor er mit dem Zerschneiden begonnen hätte.

Nun, das war's für's Erste. Auf Wiedersehen, Mr. Cromstock.

Handlung:

Nach einer kurzen Autofahrt klingelt Sam wieder bei Ken Smith an der Haustür. Dieser öffnet ihm

Guten Tag, Mr. Smith. Ich hoffe, Sie können mir ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit opfern. Ich habe da noch die eine oder andere Frage.

Handlung:

Antwortet leicht gereizt:

Ich werde mich wohl nicht verweigern können, was?

Handlung:

In jovialem Tonfall:

Ich danke Ihnen für Ihre Kooperationsbereitschaft. Ich darf doch reinkommen?

Von mir aus.

Handlung:

Führt Santala ins Wohnzimmer.

Nun, Officer, was ist Ihnen unklar?

Nur ein paar kleine Fragen, von denen ich hoffe, dass Sie sie beantworten können. Sehen Sie, da wäre zum Beispiel die Frage, ob Sie sich vorstellen können? Ob Ihre Schwester Claire vor jemandem Angst hatte; irgendein Verehrer, zum Beispiel, den sie abblitzen ließ und der sich auf die ein oder andere Weise hätte rächen wollen?

Rächen, indem er sie später umbringt? Officer, Claire ist nach Barnstorvia abgerauscht, ich habe zwei Briefe von ihr bekommen. Was wollen Sie denn noch?

Oh nein, Sir, ich spreche nicht jetzt nicht von Mord oder Totschlag, sondern davon, dass jemand damals das Tennisnetz zerstört hat, das Sie so großzügig spendiert hatten.

Das wird ja immer schöner. Das mit dem Tennisnetz, hat doch überhaupt nichts mit Claires Verschwinden zu tun!

Es kann durchaus sein, dass Sie recht haben, Mr. Smith. Nur, sehen, wir von der Polizei, wir müssen alles daraufhin abklopfen, ob es für den Fall nicht doch von Belang ist. Erst wenn wir das mit Sicherheit ausschließen können, können wir einen Hinweis zu den Akten legen.
Also, Mr. Smith, wie kam es dazu, dass Sie Ihrer Schwester und ihrem Mann einen Tennisplatz spendierten?

Das war mein Hochzeitsgeschenk für sie. Ich wusste, dass Claire sehr gerne Tennis spielte, und dass sie ein Stückchen ungenutzten Geländes auf ihrem Grundstück hatten, das sich sehr gut für ein Tennisplatz eignete.

Und als es dann zerstört wurde, haben Sie alles dafür getan, damit es nicht repariert wurde. Warum?

Warum sollte ich dagegen gewesen sein? Es war halt kein Geld mehr da ... Was weiß ich...

Wir wissen von einem Zeugen, dass Sie sich gegen die Reparatur ausgesprochen haben, weil die Gefahr bestünde, dass das Tennisnetz wieder zerstört wurde. Woher nahmen Sie diese Gewissheit?

Woher, woher, woher? Jemand, der so etwas tut, wird es immer wieder tun. Glauben Sie, ich kenne mich da aus.

Mr. Smith, Sie sind praktizierender Arzt, zu Ihnen kommen eine Menge Leute aus der Gegend, und so mit der Zeit lernt man sie ein bischen kennen und einzuschätzen. Können Sie sich zumindest vorstellen, wer das getan haben könnte? Jemand, der in irgendeiner Beziehung zu Claire stand, und der, aus welchem Grund auch immer, sauer auf Claire sein könnte? So sauer, dass er Dinge von ihr zerstört, die ihr Freude bereiten und dass er sie töten würde?

Nein, verdammt nochmal! ich kann es mir nicht vorstellen! Ausserdem lebt Claire ja noch! In Barnstorvia! Warum wollen Sie das nicht endlich zur Kenntnis nehmen?!?

Beruhigen Sie sich wieder, Mr. Smith und beantworten Sie mir bitte die folgende Frage: haben Sie jemals versucht, Claire in Barnstorvia ausfindig zu machen? Ich meine, als ihr großer Bruder, der sie immer beschützt hat, wollten Sie doch sicherlich wissen, ob es ihrer Schwester gut geht, in welchen Verhältnissen sie lebt und ob sie glücklich ist.

Nein. Mir wurde gesagt, dass das Sache der Polizei sei.

Und davon haben Sie sich wirklich abhalten? Sie, der große Bruder, der immer seine Schwester beschützt hat?

Was hätte ich denn tun sollen? Die Polizei sagte mir, ich solle mich nicht in die Ermittlungen einmischen und sie hatte ja nun auch ihren neuen Mann als Beschützer, der sich um sie kümmerte.

Verstehe... Sagen Sie, Mr. Smith, gab es im einen Mann, vor dem Claire Angst hatte oder Angst gehabt haben könnte? Ein Mann, der ihr gegenüber vieleicht zudringlich geworden ist oder so etwas in der Art?

Ich kann es mir nicht vorstellen. Sie war immerhin bei jedem beliebt. Auf der anderen Seite ... Wenn ich mir vor Augen halte, welche Männer zu ihrem Freundeskreis gehörten, kann ich es mir auch wiederum gut vorstellen. Meistens waren es junge Männer, die weit unter unserem Stand und Niveau standen.

Können Sie sich vielleicht an Namen erinnern?

An Namen? Nein. Den meisten habe ich einfach nur deutlich zu verstehen gegeben, dass sie meine Schwester in Ruhe lassen sollten. Damit war die Sache erledigt und ich sah sie nie wieder. - Und meine Schwester auch nicht.

Nun, vielen Dank soweit, Mr. Smith. Ich finde schon selbst raus.

Verlässt das Haus und fährt zurück in sein Büro.