My fellow Astorians,
in diesem Moment wende ich mich erstmals als Präsident der Vereinigten an Sie – ein Augenblick, der mich mit Ehrfurcht und Stolz erfüllt, der aber auch getrübt wird durch die tragischen Ereignisse der letzten Tage.
Dass es Präsident O’Neill nicht vergönnt war, die letzten Tage seiner Amtszeit in Gesundheit zu verleben und heute unter uns zu weilen, setzt einen unwürdigen Schlusspunkt hinter eine außerordentliche Präsidentschaft. Bei aller Freude und Ausgelassenheit, die wir am heutigen Tag empfinden, sind unsere Gedanken auch bei Robert O’Neill – möge der Allmächtige seine schnelle Gesundung bewirken. An seiner Statt danke ich Präsident Cotton für die Arbeit der scheidenden Administration.
Malroy wendet sich um, geht auf Cotton, der ihm entgegen kommt, zu und reicht ihm unter Applaus die Hand. Dann begibt er sich wieder ans Rednerpult.
Ladies and Gentlemen,
das Inaugurations-Ritual des Präsidenten, das wir alle vier Monate zelebrieren, ist weit mehr als schöne Staffage für den nüchternen Vorgang der Übertragung der Macht von einer Regierung auf die nächste. Es ist Ausdruck der tiefen Verankerung demokratischer Gesinnung in unserer Mentalität und der Wertschätzung des astorischen Volkes für die Mechanismen der Demokratie.
Parteipolitisch unterschiedlich gefärbte Regierungen kommen und gehen; der tagespolitische Hader setzt sich mit vertauschten Rollen fort. Doch Anlässe wie dieser – eine Veranstaltung, die politische Gegner zur Feier des Übergangs der Regierungsgewalt in Eintracht zusammenführt – erinnern uns daran, dass wir mehr sind als Demokraten, Republikaner oder Unabhängige:
Wir sind alle sind Bürger der Vereinigten Staaten von Astor – Glieder einer geeinten Nation, deren Erhalt und Gedeihen stets den Partikularinteressen des Einzelnen vorangeht.
Starker Beifall.
Sich um das Wohl der Vereinigten Staaten und all ihrer Bewohner zu sorgen, ist ein eherner Leitsatz für jede Administration – ebenso, wie es zu den selbstverständlichen Pflichten eines jeden Präsidenten gehört, bei Amtsantritt die Rolle des Parteipolitikers in den Hintergrund treten zu lassen und als fortan als Präsident aller Astorier zu agieren.
Applaus.
Ladies and Gentlemen,
Bekenntnisse zu einer Amtsführung im Sinne des common sense sind von dieser Stelle aus schon von vielen Präsidenten abgelegt worden – beherzigt wurden sie, wie uns die Rückschau lehrt – dagegen nicht in jedem Fall. Ich möchte Sie dazu aufrufen, die neue Administration diesbezüglich an ihren Taten zu messen – nicht nur an ihren Worten.
In den kommenden vier Monaten ist viel zu tun: Von der Reform der Gerichtsverfassung bis hin zur behutsamen Neujustierung unserer außen- und bündnispolitischen Beziehungen in Folge des Endes der ISO; von der Konsolidierung der Staatsfinanzen bis hin zur nach wie vor im Raum schwebenden Rohstoff-Konzessions-Problematik – für all diese und viele weitere Themen gilt es, sachlich befriedigende und dauerhaft tragfähige Lösungen zu finden.
Ich und meine Regierungsmannschaft werden die Herausforderungen der Zeit mit Entschlossenheit angehen – doch können wir nur dann erfolgreich sein, wenn wir auf Konsensbereitschaft bei unseren Opponenten treffen und uns selbst Offenheit für die Anliegen der anderen bewahren.
Zum Abschluss möchte ich daher daran appellieren, uns die erhabene Botschaft heutigen Tages auch in der kommenden Zeit hin und wieder ins Gedächtnis zu rufen, wenn die Gischt der Tagespolitik die Sicht auf unsere übergeordneten, gemeinsamen Ziele zu trüben droht. Lassen Sie uns stets eingedenk sein, dass wir nicht in erster Linie Parteigänger sind, sondern Bürger der Vereinigten Staaten von Astor: einer Nation unter Gott, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle.
God bless you, and God bless the United States!
Tosender Applaus.