The United States of Astor

Ich kann mir kaum vorstellen, dass Mr. Blues Fähigkeiten als "Organizer" in Frage gestellt wurden.

Meiner Meinung nach hat der Vorsitzende einer Partei überhaupt keine politische Bedeutung. Ihn kommen keine Vorrechte zu, weder im Parlament, noch in der Regierung. Er ist politisch ebenso ein Individuum wie alle anderen Parteimitglieder auch. Seine einzige Aufgabe ist es, parteiorganisatorische Aufgaben wahrzunehmen, darunter die Vorbereitung und Rekrutierung von Kandidaten für die verschiedenen Wahlen oder die Übernahme der Öffentlichkeitsarbeit der Partei, die aber nur in den seltensten Fällen auch für alle Mitglieder spricht. Insofern stimme ich Congresswoman Black zu.

Allerdings muss jeder Parteivorsitzender für sich selbst entscheiden, wie er sein Amt führt, und wenn Mr. Blue der Ansicht ist, dass er sein Amt nicht mehr adäquat wahrnehmen kann, ist seine Entscheidung zum Rücktritt zu akzeptieren.

Die Rolle der Parteiführung bestimmen drei Größen: Erstens die Bylaws. Die gehen über die von Congresswoman Black beschriebene Rolle hinaus. Zweitens die Mitglieder der GOP. Hier habe ich sehr viel Rückhalt erfahren. Und drittens die Person des CHairman selbst.

Ich persönlich habe es als meine Aufgabe verstanden, die Mandatsträger und Mitglieder der Republican Party zu organisieren, den Geschäftsgang zu ermöglichen und auch die Republican Party wahrnehmbar und stark zu vertreten. Dazu ist es förderlich, wenn man vom Volk legitimiert ist. Erforderlich ist es nicht. Ich habe mich einer schwierigen Kandidatur in Serena gestellt. Und ich habe verloren. Und ich ziehe daraus die Konsequenz, dass andere vielleicht in der jetzigen Situation besser geeignet sind, die Republican Party nach außen zu vertreten - eine der Aufgaben der Chairperson - als ich das bin.

Da hier aber Einigkeit zu bestehen scheint, dass die Person der Chairperson politisch völlig irrelevant ist, haben SIe diese Ausführungen auch nicht weiter interessiert (da Sie ja allesamt nicht Mitglieder der GOP sind) und Sie hätten sich sicher zu einem rein internen Thema, das über die Partei hinaus keinerlei Bedeutung hat, auch nie geäußert.

Für die ANhänger der GOP sei dann aber doch noch hinzugefügt:

Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit, weiß die Parteiführung bei Congressman Baumgartner in den besten Händen und werde auch weiter die GOP tatkräftig unterstützen. Wie diejenigen mit den entsprechenden Zugängen wissen.

Zitat

Und ich ziehe daraus die Konsequenz, dass andere vielleicht in der jetzigen Situation besser geeignet sind, die Republican Party nach außen zu vertreten - eine der Aufgaben der Chairperson - als ich das bin.

Genau da liegt der Punkt. Die Republican Party braucht aus meiner Sicht nicht die eine Person, die sie nach außen vetritt. Dieses Bild einer Partei ist viel zu anticäisch.

Und genau was spricht gegen ein anticäisch angehauchtes Parteienbild?

Dass wir hier nicht in Antica sind?

So what? Wenn man andernorts Dinge entdeckt, die man für gut befindet - noch dazu, wenn das offensichtlich eine so große Gruppe von Menschen tut - spricht doch nichts dagegen ihm nachzueifern, oder?

Es gab in der Vergangenheit schon in beiden großen Parteien Versuche, diese in monolithische Blockparteien umzufunktionieren, mit starren Programmen, strikter Parteidisziplin und Ausschlussverfahren gegen Andersdenkende.

So was hat keiner Partei jemals gut getan, weil es einfach nicht zum astorischen Geist passt.

Eine Bevormundung, ein "Macht das mal so und so", passt aber genausowenig zum astorischen Geist. Es sollte den Republicans freistehen ihre Partei so zu entwickeln wie sie es gerne tun wollen - und eben mit den Konsequenzen zu leben.

Was hat eine Meinungsäußerung, ein Kommentar, denn mit "Bevormundung" zu tun?

Niemand außerhalb der Republikanischen Partei will dieser vorschreiben, wie diese ihre Angelegenheiten ordnet. Aber selbstverständlich jeder darf sich zu dem äußern, was sie darüber öffentlich verlautbart.

Nunja, der Kommentar "Der Rücktritt zeigt, dass man nicht versteht, wie Dinge sein sollten" impliziert in meinen Augen schon dass man die Behauptung aufstellt was ist sei falsch. Und dass das nicht so ist zeigt doch dass es ein ganzes Parteiensystem gibt, das darauf fußt.

Congresswoman Black hält die Idee einer straff hierarchisch organisierten Programmpartei nach anticäischem Muster eben für falsch. Warum soll sie das so nicht äußern dürfen?

Und wenn ich das genauso sehe, warum darf ich das dann nicht auch äußern?

Die Republikanische Partei wird so oder für sich entscheiden, wie sie sich organisieren will.

Nun, wie, wenn ich mich richtig erinnere, ein demokratischer Ex-Präsident zu sagen pflegte: "c'est le ton qui fait la musique"

Was sicherlich nicht verkehrt ist, aber wiederum auch nicht dazu führen darf, dass niemand mehr klar Stellung zu etwas bezieht, sondern alle nur noch die Hände zur Raute falten und irgendwelches allseits gefälliges Zeug vor sich hinmurmeln.

Sicher nicht. Aber ein "in meinen Augen" kann Wunder bewirken.

Es sollte doch denke ich offensichtlich sen, dass jeder nur für sich selbst sprechen, und wenn es z. B. um die Organisation einer Partei geht Außenstehende erst recht nur ihre persönlichen Gedanken dazu äußern können?

Zitat von »Quinn Michael Wells«

Es sollte den Republicans freistehen ihre Partei so zu entwickeln wie sie es gerne tun wollen - und eben mit den Konsequenzen zu leben.

Wo Sie recht haben, haben Sie recht Governor.

Ich will der Grand Old Party ganz sicher nicht vorschreiben was sie zu tun oder zu lassen hat.

Glückwunsch, Mr. Stone, und viel Erfolg!