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Paul Cunningham

Former President of the United States

Beiträge: 1 378

Beruf: Politiker, Anwalt

Wohnort: Port Virginia, Hybertina

Bundesstaat: -

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Donnerstag, 5. Mai 2011, 17:19

[Cunningham/Byrd ´11] Confidence instead of Hope

Confidence instead of Hope


Handlung:In Astoria City begeht der Präsident in unmittelbarer Nähe des Kongresses seinen ersten Auftritt im Zuge seiner Bewerbung um eine weitere Amtszeit im Weißen Haus. Eine offene Bühne wurde durch die Sicherheitskräfte abgesichert, die zahlreichen Zuhörer strömen aus allen Teilen der Stadt auf den großen Platz.


My dear citizens!

Ich danke euch, dass ihr alle heute, bei diesem wunderbaren Wetter, hier erschienen seid. Es zeigt mir, dass die Arbeit meiner kleinen, aber feinen, Administration der letzten drei Monate gewürdigt wird.

Ihr seht mich heute vor euch, als der Präsident eurer – unserer – Heimat. Vor vier Monaten habt ihr mir euer Vertrauen geschenkt und mich in das Weiße Haus gewählt. An einem Wahlabend, der spannender nicht hätte sein können, habe ich, zusammen mit der Republikanischen Partei, das Wunder möglich gemacht, an das keiner so recht glauben wollte. Ich habe den Sieg nach Hause geholt.

Die Verbitterung Seitens der Demokratischen Partei war nachvollziehbarer Weise groß. Der festgeglaubte Sieg wurde ihnen kurz vor der Ziellinie entrissen. Die Reaktionen darauf sind euch und natürlich mir noch heute in bewusster Erinnerung. Ich habe stets gewusst, dass es kein leichter Job sein wird, den das Amt des Präsidenten für mich bereit hält. Doch wie jeder Vorgänger im Amt, wähnte auch ich mich gewappnet der Aufgaben, die da kommen sollten. Meine Annahme, die anstehenden Aufgaben seien leicht zu lösen, war jedoch weit gefehlt. Ich musste lernen, dass Präsident zu sein heißt, alleine zu sein. Man steht an der Spitze des Staates und hat die Verantwortung für zahlreiche Vorgänge und Aufgaben. Natürlich wird ein Präsident bei seiner Arbeit unterstützt. Sei es durch einen engen Beraterstab, Minister des Kabinetts, den obersten Militärs oder die vielen tausend Angestellte der Exekutivbehörden. Und doch, trotz dieser Vielzahl der Menschen, mit deinen der Präsident der Vereinigten Staaten Stunde um Stunde umgeben ist, steht er allein. Seine Erfolge sprechen für ihn, jeder Fehlschlag wird nur ihm angelastet. Das ist die Bürde, die ein Präsident zu tragen hat. Diese Bürde trage auch ich – und ich trage sie mit Stolz und Respekt. Denn auch wenn Präsident zu sein heißt, dass man es nie allen wird Recht machen können, so ist der Geschmack der Bereitschaft sich für sein Land aufzuopfern, doch einer, der gut schmeckt.

Der Start meiner Regierungsperiode wurde hart und brutal ausgebremst. Ein demokratisch dominierter Senat blockte meine Personalvorschläge ab. Das ist zunächst hinzunehmen, denn nicht umsonst sprechen wir in letzter Zeit andauernd und fortwährend von der Gewaltenteilung. Doch damit nicht genug, riss die anschließende Debatte um diesen Umstand einen Graben zwischen den politischen Lagern auf, der nie tiefer war. Ich bedaure es noch heute, dass die politische Gesellschaft dieses Landes sich zu einer öffentlichen Schlammschlacht dieses Ausmaßes herabgelassen hat und möchte mich persönlich, aber auch im Namen aller Kollegen der Politik beim Volk entschuldigen. Durch diese Episode niedrigster, menschlicher Verachtung, haben wir alle gezeigt, dass wir der Würde, die die uns übertragenen Ämter mit sich bringen, nicht gerecht wurden. Im Gegenteil haben wir für unser eigenes Empfinden billigend in Kauf genommen, dass das Ansehen unserer Ämter Schaden nehmen könnten. So eine Episode, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, darf sich nicht wiederholen. Wir müssen in Zukunft wieder aufeinander zu gehen. Die Hand ausstrecken und gemeinsame Wege finden, wie wir das Land gestalten können, ohne dass wir es dabei zugrunde richten. Es wird von hoher Bedeutung für die Zukunft der Vereinigten Staaten sein, dass wir zu einer politischen Debatte des gegenseitigen Respekts zurückkehren.

Warum? Wir haben das Prinzip einer sich gegenseitig überwachenden Gewaltenteilung in den Vereinigten Staaten. Wie bereits erwähnt, ist dieses Thema jüngst auf einen hohen Stellenwert in der astorischen Kultur gewechselt. Das System unseres Gewaltenteilungsprinzips birgt jedoch – bei der Anerkennung allen Positiven im Bereich der gegenseitigen Kontrolle – ein gefährliches Potential für die Entwicklung und Gestaltung unseres Staates. Zum Beispiel in solchen Fällen, in denen der Präsident im Weißen Haus ein anderes Parteibuch besitzt, als die Mehrheitsfraktion im Senat oder Repräsentantenhaus. Die so dargestellte Situation führt in unserer Kultur seit Jahr und Tag zu nur einem einzigen Ziel: Die vollkommene und willkommene Blockade jedweden Gestaltungsspielraums. Vorschläge des Präsidenten werden grundsätzlich geblockt, damit das Parlament dessen Erfolgsbilanz schmälern kann. Entwürfe aus dem Parlament scheitern im Weißen Haus, damit der Präsident den Kongresskammern Versagen vorwerfen kann. Dieses Prinzip zieht sich durch die Geschichte unseres Staates wie ein roter Faden. Wozu dies führt, müssen wir auch heute wieder erkennen. Doch wie sich daraus befreien? Kein leichter Schritt, wird der Kenner feststellen. Denn nur die Bereitschaft aller, sich aus dieser Spirale der gegenseitigen Verachtung zu lösen, kann im Ziel eine Verbesserung der Situation ausmachen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass trotz jedem notwendigen politischen Diskurs, die besten Veränderungen für unser Land haben umgesetzt werden können, wenn alle kompromissbereit an einem Strang gezogen haben. Dabei darf Kompromissbereitschaft jedoch nicht heißen, dass der eine vorgibt und der andere abnickt. Nein – es muss heißen, dass alle bereit sind, auf eigene Forderungen zu verzichten, um damit einen Konsens zu finden, der im Endeffekt tragbar für alle ist und das bestmögliche Ergebnis für euch, die Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten bringen wird. Ich möchte mich in den kommenden vier Monaten, sollte ich erneut in das Amt gewählt werden, verstärkt für eine Verständigung zwischen den politischen Lagern einsetzen. Ich möchte versuchen ein Mittler zwischen Rechts und Links zu sein, der sein Amt dafür nutzt, die Risse zu kitten und notwendige und wichtige Vorhaben für die Vereinigten Staaten erst wieder möglich zu machen.

Dabei seid aber auch ihr gefragt, meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger! Die Einbürgerungssituation in unserer stolzen Heimat hat sich wieder einmal in einen negativen Trend umgewandelt. Das bedeutet, dass uns in Zukunft Personal in allen wichtigen Bereichen des Lebens fehlen wird. In den Gemeinden, in den Bundesstaaten, bei den Organen des Bundes. Daraus resultierend kommen wir zu einem weiteren Problem unserer Zeit: Nur wo es Personal gibt, mit dem man interagieren kann, kann auch gestaltet werden. Meine Präsidentschaft war von Anfang an als eine Präsidentschaft der gemeinsamen Debatten ausgelegt. Die Frage der Rohstoffförderung sollte mit den Regierungsverantwortlichen der Staaten debattiert werden. Erste Schritte zu einer Reform des Kongresses wurden durch die politischen Lager gemeinsam diskutiert. Auch gerade diskutieren wir die Möglichkeiten für eine Vertretungsgesetzgebung in der Governorskonferenz. Eine solche Art der Administration bringt Vor- und Nachteile. Positiv bewertet werden muss, dass durch diese Art des Miteinanders alle Bedenken gemeinsam ausgeräumt und Alternativvorschläge zusammen erarbeitet werden können. Negativ beschrieben werden muss jedoch die Tatsache, dass in unserer Kultur der Stellenwert von „Aktivität“ stets anders bemessen wird. Der eine Governor ist nur alle zwei Wochen im Land, der andere rund um die Uhr und wieder ein anderer ist zwar vor Ort, hat aber keine Lust sich zu äußern. Das baut Schwierigkeiten bei der Umsetzbarkeit auf, die auch ein Präsident nicht ändern kann. Denn entgegen der irrigen Annahme eines meiner glühendsten Verehrer, ist der Präsident keine eierlegende Wollmilchsau, die allein durch Fingerschnippen alle Probleme dieser Welt beseitigen kann. Viele Vorhaben seitens eines Präsidenten sind also abhängig von vielen anderen, meist nicht zu beeinflussenden Faktoren, die jede Sache in die eine, aber auch stets in die andere Richtung lenken kann. Aber genau das macht den Reiz dieses Amtes aus.

Ladies and Gentlemen,
ich habe mich für eine zweite Amtszeit beworben. Ich weiß, dass meine Administration nicht alle ihrer Vorhaben bisher hat umsetzen können. Das ist bedauerlich, aber wie eben beschrieben manchmal nicht vermeidbar. Als Beispiele dienen achtundzwanzig Präsidentschaften vor meiner. Doch ich weiß, aus fester Überzeugung, dass viele Projekte meiner Regierung positive Veränderungen für die Vereinigten Staaten gebracht haben und ich bin ehrgeizig und motiviert genug, um dem Land weitere vier Monate zu dienen um ihm dadurch einen politischen, wie kulturellen und wirtschaftlichen Mehrgewinn zu erbringen.

In den kommenden Tagen werde ich der geneigten Zuhörerschaft Rede und Antwort stehen. Ich werde ohne Beschönigungen auf die Erfolge und Misserfolge der Administration eingehen und darüber hinaus vorstellen, wie es in den nächsten vier Monaten weitergehen kann. Und schließlich wird es in Ihren Händen liegen, ob sie Vertrauen oder Hoffnung wählen wollen.

Möge Gott Sie schützen.

XXIX. President of the United States
*22. März 1947 +09.05.2011



John Nathan Hope

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2

Donnerstag, 5. Mai 2011, 17:39

Handlung: In einem telefonisch geführten Radio-Interview kommentiert Hope die Rede


Ich begrüße den verbindlichen und versöhnlichen Ton, den President Cunnigham anschlägt. Es ist für einen amtierenden Präsidenten sicher kein leichter Schritt, sicher so ausdrücklich für gemachte Fehler zu entschuldigen.

Handlung: gefragt nach der Polarisierung in Anspielung auf seinen Namen "Confidence instead of Hope" sagt dieser:


Ich halte es nicht für so wahnsinnig sinnvoll, meinen Namen zum Gegenstand des Wahlkampfs zu machen. Hoffnung negativ zu besetzen dürfte einigermaßen schwierig sein. Aber die Wahlkampfberater von Herrn Cunnigham sehen das wohl anders.

Handlung: gefragt ob er die Headline als schlechten Politikstil empfindet:


Nein, ganz ehrlich: Bislang ist dieser Wahlkampf von einem außerordentlich hohen Maß an gegenseitigem Respekt geprägt. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, dass es so bleibt.
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John Nathan Hope