Original von Leo McGarry
Es gibt so Ideen, die am nächsten Morgen um 9 Uhr beim Aufstehen so viel dümmer erscheinen als am Abend davor.
Ne, ich hab es vorgezogen zu schlafen und verlasse mich jetzt bei meiner Einschätzung auf eine Mischung aus Online-US-Zeitungen und Wiederholungen im Frühfernsehen
.
Also nach meiner Einschätzung sind die beiden mit nem Unentschieden da rausgegangen. Obama hat nicht so strahlen können, wie bisher - was aber vielleicht auch zum Teil an einer neuen Taktik liegt, denn auch nach der WI-Wahl hatte er einen anderen Stil in seiner Ansprache. Dennoch hat er Clintons Angriffe recht lässig und mit dem Bonus des Spitzenreiters parieren können.
Clinton hat mir im Großen und Ganzen auch recht gut gefallen. Allerdings ist mein Eindruck, dass sie so zwischen zwei, drei Positionen ... nein besser Rollen geschwankt hat. Der Tapferen, die so weitermachen will, wie bisher. Der Angreiferin, die das Bild von Obama ankratzen will und die leidenschaftliche, emotionale Reformerin (zumindest bei Schluss-Statement, das erinnerte an NH). Ich weiß nicht, ob diese Mixtur wirklich sinnvoll ist. Ihren Plagiat-Vorwurf wird sie zukünftig wohl stecken lassen - damit lockt man im Wahlkampf keinen hinterm Kamin hervor.
Ich denke, dass von diesem Duell keiner profitieren konnte. Womit, zumindest indirekt, dann doch Obama profitiert, weil es seinem Schub keinen Abbruch getan haben dürfte. Laut neuesten Umfragen (
Rasmussen &
ABC / Washington Post) wird es in Texas tatsächlich sehr eng. Wenn das wirklich so ausgehen sollte, dann wird es Clinton wohl eher nicht reichen und auch - weder medial noch sonstwie - großen Rückenwind geben.
Wenn Obama in Texas oder Ohio (einer von beiden dürfte für ihn sogar reichen) gewinnt oder in beiden den Vorsprung von Clinton unter 5 % halten kann, halte ich das Rennen für entschieden.