Sehr geehrter Mr. Truelove,
so sehr mir der Schutz des ungeborenen Lebens persönlich am Herzen liegt, werde ich kein Gesetz initiieren, welches einer Frau vorschreibt, wie sie mit ihrem ungeborenen Kind umgeht. Ich bin aber gerne für jede Initiative zu haben, die eine Frau darin bestärkt, ihr Kind auszutragen.
In der Drogenpolitik bin ich ähnlich liberal: BTM werden legalisiert, Abgabe jedoch nur über ƒrzte, Einnahme direkt in der Praxis unter Aufsicht. Mir ist klar, das auch solche Vorschriften einen Handel außerhalb der PRexen nicht eindämmen wird. Aber damit würgen wir zumindest die Beschaffungskriminalität und -prositution und die unter Drogenabhängigen verbreiteten Infektionskrankheiten ab.
Keine Abgabe von Drogen an Jugendliche - das beinhaltet Heroin genauso wie Tabak und Bier. Das auch hier Jugendliche immer ihren Weg finden, ist mir auch klar.
Kneipen, Bars, CafÈs, Clubs müssen sich entscheiden: Entweder lassen sie Jugendliche rein und verdienen an Ihnen, verbieten dafür aber das Rauchen in den Räumen oder umgekehrt: Raucht was ihr wollt, dafür bleiben Minderjährige draußen.
Und verderbliche Einflüsse? Ich denke da zuerst an radikale politische Standpunkte, für die Jugendliche eben oft zu haben sind. Wie so oft gibt es hier kein Patentrezept - aber die gesamte chan-senesische Philosophie ist nicht gerade dazu geeignet, eine radikalisierte Jugend zu schaffen, von daher stellt sich uns das Problem nicht.
Und Jugendliche generell in einen Medienkokon zu nehmen, da bin ich dagegen. Besser die gewöhnen sich daran anstatt mit der Volljährigkeit unvorbereitet in ein Werbekreuzfeuer zu geraten, mit dem sie nichts anfangen können.
Das überhaupt im Ansatz praktizieren zu wollen wäre schon illusorisch.