Original von Merkin D. Muffley
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Als (noch) Student der Soziologie kann ich dir teilweise zustimmen und muss dir zum Teil widersprechen.
Der Terminus "Soziolekt" dient in der Tat dazu, das Phänomen "Slang" auf eine wissenschaftliche Ebene zu heben und auf dieser dann zu analysieren und zu kategorisieren, ist also insofern synomym, aber dennoch darüber hinausgehend, weil man "Slang" ja vorrangig mit den Sprachgewohnheiten sozialer Randgruppen assoziiert. Unter Soziolekt werden allerdings nicht nur Erscheinungen wie die hinlänglich bekannte "kanak sprak" subsumiert, sondern etwa auch die sprachlichen Eigenheiten diverser Berufsstände, etwa der Juristen, die die Tendenz aufweisen, eine hohe Anzahl für den Außenstehenden unverständlicher Fachwörter zu gebrauchen. Auch für diese Phänomene ist der Begriff "Slang" im Alltag aber durchaus gängig, "Juristen-Slang", "Politiker-Slang", etc.
Mein Lieblingsbeispiel in dem Zusammenhang ist die Aufschrift "Baking Center", mit denen die sehr empfehlenswerte, leider aber etwas überteuerte Fast-Food-Kette Subway ihre ÷fen ziert. Mein Gott, das Ding ist ein Ofen, kein "Baking Center"!
Mein Lieblingsbeispiel ist und bleibt immer noch "body bag" als neudeutsche Bezeichnung für am Körper getragene Behältnisse jeglicher Art - während der Muttersprachler des Englischen damit immer noch vorrangig einen Leichensack identifizieren würde.