Erstens hat Trump anders als seine Vorgängerregierung ganz deutlich und unzweifelhaft klargestellt dass er konsequent gegen den Islamischen Staat vorgehen wird. Das finde ich ehrlich gesagt (ich bin selbst Muslim) längst überfällig. Aber wahrscheinlich hat es sich bislang eben auch deswegen kaum jemand getraut weil die Angst vor Terroranschlägen mit destabilisierenden Auswirkungen auf die ohnehin schon sehr empfindliche politische Situation in Europa, vielleicht dann doch zu groß war. Deswegen ist da bisher nichts passiert, und vermutlich haben die Europäischen Mächte auch einfach gar kein wirkliches Interesse daran den Islamischen Staat wirklich zu bekämpfen mehr seitdem die Flüchtlingskrise mehr oder weniger langsam in den Griff bekommen worden zu scheint. Die einzigen die sich trauen dort Angriffe wirklich zu fliegen sind glaube ich die Russen, wobei man sich natürlich auch da fragt, welche Interessen sie in diesem Krieg vertreten. Insgesamt ist es alles da im nahen Osten sehr verzwickt. Islamischer Staat, Iran, Israel, Syrien, PKK, Türkei, Russland mehr oder minder direkt im chronischen Kriegszustand. Dazu kommt noch Saudi Arabien, wo das wahabitische Königshaus (ich muss dazu anmerken, dass die Wahabiten eigentlich nichts anderes als eine Sekte sind, die sich erst im 18. Jahrhundert, allerdings bereits damals - darauf weisen zumindest historisch-islamischwissenschaftliche Forschungsergebnisse hin - wahrscheinlich mit vollkommen anderen Intentionen als es in Saudi Arabien zur politischen Stabilisierung sowie Unterdrückung des eigenen Volkes praktiziert wird, gegründet wurde) von den Menschen, die unter seiner Herrschaft leben müssen, gehasst wird. Kleiner Funfact bei der Sache: da man gegen das Königshaus von Saudi Arabien keine(was für sich alleine genommen schon den Grundüberzeugungen des traditionellen Islam widerspricht), gegen dessen Sekretär allerdings sehr wohl Kritik üben darf, ist derjenige, der dieses Amt ausfüllt traditionell auch die meistgehasste Person unter der Bevölkerung. Ich könnte jetzt ausschweifend die unzähligen Punkte ausführen, wo diese Wahabiten die inhaltliche Logik der islamischen Schriften überall, ad absurdum führen - verzichte darauf allerdings an der Stelle, da ich sonst wohl nie wieder zum eigentlichen Thema zurück kommen würde.
Der Kernaspekt ist der folgende: nämlich die Tatsache, dass dieses Saudi-Arabische Königshaus von den USA mit Waffen beliefert wurde, die darüber hinaus - vermutlich auch gegen ein Aufbegehren durch das eigene Volk - im Rahmen der ganz offensichtlich friedensnobelpreiswürdigen US-Außenpolitik - liebe Grüße an Hillary Clinton, die als eine ihrer ersten Amtshandlungen als Secretary of State im Kabinett Obama im Jahr 2009 diese Waffenexporte an das Saudi-Arabische Königshaus für einen Gegenwert in Höhe von über 100 Milliarden Dollar autorisierte - eine seit dem Jahr 1933 bestehende strategische Allianz mit Saudi-Arabien - oder im Grunde eigentlich nur mit dem saudi-arabischen Königshaus (denn von einer Allianz mit der Bevölkerung, die unter der Herrschaft nur leidet, kann ja kaum die Rede sein) - unterhalten, und die wohl von allem, was US-Regierungen jemals zuvor an Dünnschiss produziert hatten, die hirnrissigsten und menschenfeindlichsten politischen "Errungenschaften" (Aufbau von antikommunistischen Söldnertruppen im Rahmen des kalten Krieges, aus denen später Al-Qeda hervorging; gemeinsame militärische Einsätze und Ausbildungsprogramme im Rahmen des Golf-Krieges; 2003 dann die Luftangriffe bei denen 10 Luftabwehrgeschütze und schätzungsweise über 175 Zivilisten ums Leben kamen und nachdem die Arabische Bevölkerung begonnen hatte sich zu organisieren und eine Regierung nach der anderen gestürzt werden konnte, begann während der Amtszeit Clintons als Secretary of State auch Bürgerkriege in Syrien und Irak, sowie Staatskrisen in Ägypten, Libyen und Yemen) überhaupt hervorgebracht hatten. Außerdem hat diese Allianz, die von Obama und Clinton also in Zusammenarbeit mit dieser islamistischen Sekte, die den Islam auf absurdeste Weise zur Unterdrückung eines ganzen Volkes missbraucht, Kritiker (unter denen Aktivisten aus den beiden großen Islamschulen, sprich Sunniten und Schiiten befinden) gerne mal hinrichten lässt, und im Prinzip von allen gängigen Menschenrechtsorganisationen als extrem menschenrechtsfeindlich eingestuft wird.
Hillary Clinton als US-Außenministerin war - und dazu findest du unzählige Meinungen von Experten aus aller Welt - eine außenpolitische Nullnummer. Sie soll ja auch eine ganz überzeugte Fürsprecherin der Drohnenangriffe im Rahmen militärischer Interventionen in arabischen Ländern gewesen sein, was letzten Endes auch einer der Gründe dafür war warum die Obama Außenpolitik, die ja das Ziel hatte gerade in der Muslimischen Welt den Ruf der Vereinigten Staaten wiederherzustellen, letztlich auch überhaupt nichts verändert hat. Dazu kam ja auch noch, dass Clinton und Obama bei der Bewältigung der Libyen Krise keine gute Figur machten, sondern die US-Außenpolitik die sich schon seit Längerem eng mit der Zusammenarbeit mit arabischen Ländern befasst, mit Clinton doch genau zu dem Desaster, in dem Trump im Grunde nichts mehr retten kann, geführt hat. Diese ganze Reihe von Tragödien im nahen Osten, die Flüchtlingskrise, die Menschenrechtsverletzungen, die Konflikte etc. sind allesamt Dinge, von die die Außenpolitik von Clinton überhaupt keine durchschlagskräftige Handhabe fand, womit man Putins Russland im Grunde das Feld räumte. Ganz davon abgesehen gelang es China dank seines Wirtschaftswachstums und der parallel in den USA stattgehabten Rezession die USA als ökonomische Nummer 1 einzuholen. Alles das sind Punkte, wo Trump meiner Einschätzung nach auf jeden Fall nicht schlechter abgeschnitten hätte.