Zunächst mache ich überhaupt keinen Hehl daraus: die Idee, dass der Südstaat aus einstmals selbstständigen Staaten zusammengewachsen sein soll, bereitet mir massive Kopfschmerzen. Ich weiß zwar nicht, warum es so ist, aber es ist nun einmal so, dass in irgend einer Form föderativ organisierte oder historisch aus ehemals selbstständigen Gliedern zusammengewachsene MNs oder MN-Teile eine geradezu magische Faszination dahingehend ausstrahlen, separatistische Bestrebungen zu simulieren. Zementiert man nun in Geschichte und Namengebung des Südstaates, dass dieser ursprünglich aus fünf selbstständigen US-Staaten bestand, die sich nach einem Astorischen Bürgerkrieg, der etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrunderts zugetragen haben dürfte - den also die Großeltern älterer Identitäten noch als Kinder miterlebt haben könnten! -, dann kommt irgendwann ein Spieler um die Ecke, der gar nichts davon hält, als Staatsenator die umfangreichen Gesetzgebungskompetenzen des Staates zu nutzen, oder Städte, Landschaften, Unternehmen, Vereine, Verbände, Einrichtungen, was weiß ich im Staat auszugestalten, sondern lieber in die Tasten haut und die altbekannte Leier reproduziert: "Dieser Bundesstaat ist eine künstliche Missgeburt, als reiner Zweckverbund aus der Not heraus entstanden, die Menschen in seinen ehemals selbstständigen Gebieten fühlen sich über deren Grenzen hinweg gar nicht mit einander verbunden usw.", und weil das so ein "spannendes" und "interessantes" Simulationskonzept ist, machen spontan noch ein paar Leute mit, die dann irgendwann im Rausche der Begeisterung vergessen, dass sie ja eigentlich nur die Simulation beleben wollten und statt dessen anfangen, simulationsextern zu glauben und zu verfolgen, was sie in der Simulation erzählen
(Tatsächlich zersplittern können sie den Staat gegen den Willen des Bundes zwar nicht, aber z. B. das Saint-Pierre-Prinzip einführen, also den Staat im Inneren effektiv in beliebig viele "Substaaten" zerlegen, was seinem Tod gleichkäme).
Darum mag ich die Bezeichnung "New Union" schon mal auf den Tod nicht, ich habe miterleben müssen, wie die Bezeichnung "Demokratische Union" für solche Zwecke wie oben beschrieben missbraucht wurde. Und aus eben dieser Besorgnis heraus würde ich auch das Konzept eines Zusammenwachsens des Südstaates aus mehreren Gebietskörperschaften - wenn die Mehrheit seiner Bürger es unbedingt erhalten möchte - lieber historisch vorverlegen, z. B. auf einen Zusammenschluss von fünf Siedlungen zu einer Kolonie, noch vor der Unabhängigkeit Astors. Einfach um separatistischen Bestrebungen den Nährboden in der virtuellen Geschichte des Staates zu entziehen, bzw. um gar nicht erst solche Ideen zu erwecken.
Natürlich kann man jetzt losrennen um Holz zu sammlen und die Hexe zu verbrennen
, die hier einfach ausgestalterische Festlegungen umgestalten oder fallen lassen will, weil sie ihr nicht gefallen. Aber ich betrachte diese Ideen eben wie gesagt als Ideen, noch nicht als Festlegungen. Einfach bedingt dadurch, dass quasi alle aktiven Bürger des Südstaates ständig in hohen Funktionen in der Bundespolitik eingebunden waren, ist die Ausgestaltung hier nie richtig in die Gänge gekommen, seinen Bürgern fehlte neben arbeitsintensiven Funktionen in Kongress und Administration schlicht die Zeit.
Jetzt packen wir die Sache erstmals großangelegt und - das möchte ich mal vorsichtig anmerken
- zumindest auch einem bisschen Konstanz an. Ich hielte es für verkehrt, jetzt irgendwann in der Vergangenheit mal unwidersprochen gebliebene Vorschläge und Ideen zu sakrosankten Festlegungen zu erheben, sondern einfach anzupassen, was wir für ungünstig befinden. Und dazu gehört m. E. eben ganz eindeutig das Entstehen des Südstaates aus mehreren separaten Staaten jedenfalls Jahrzehnte, voraussichtlich sogar mehrere Generationen, nach der Unabhängigkeit Astors. Das programmiert nur Ärger vor.
Der Name "Savannah" mag zwar bei einigen Assoziationen an Afrika erwecken, bei mir und offenbar auch anderen Bürgern des Staates aber eher an die US-Südstaaten
Der Name kommt übrigens aus dem Spanischen (und bedeutet "baumlose Fläche"), und das heutige Hybertina war bekanntlich ursprünglich colonesische Kolonie. Vielleicht gab es ja, bevor die anticäischen Mächte ihre "Claims" in Astoria abgesteckt hatten, auch eine colonesische Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Südstaates, das von den Colonesen so genannt wurde, und die Siedlung wurde irgendwann aufgegeben und übernommen, annektiert, infiltriert, verkauft oder abgetreten, und der Name hat sich einfach gehalten und verbreitet - wäre meine Erklärung.
Das wichtigste für mich ist eben: wer sich bislang von den Bürgern dieses Staates geäußert hat, ist für Savannah, und Stellungnahmen von außerhalb billigen den Namen ebenfalls - was will man mehr?
Ach so, jetzt bitte nicht die Keule "History Conference" auspacken: die Anpassungen des Kapitels "Kolonialzeit" an die oben beschriebene Geschichte des Südstaates wären wirklich nur minimale Korrekturen, da der Süden ja für die politische Entwicklung keine Rolle gespielt hatte, nur selten mal am Rande Erwähnung findet. Bedenkt man, dass der Südstaat ansonsten gezwungen wäre, seine Geschichte um Festlegungen herumzuschreiben, auf die er mangels bereits von den Bürgern umrissener Konturen gar keinen Einfluss im eigenen Interesse nehmen konnte, wären diese Anpassungen durchaus verhältnismäßig. Danke