Mr. President,
thank you.
1. Was qualifiziert Sie aus Ihrer Sicht für das Amt des Secretary of State?
Das Amt des Secretary of State erfordert diplomatisches Geschick, gute Umgangsformen, ein Verständnis für fremde Kulturen und eine gute Kenntnis sowohl der Länder, die man bereist, als auch allgemein der Welt, zu der das Department die Beziehungen zu halten hat. Diese Eigenschaften bringe ich mit. Ich habe mich stets für das Ausland interessiert und bin mit vielen Aspekten der internationalen Politik, wie sie von Astor betrieben wird, vertraut. Gleichzeitig muss sich der Secretary of State dem Präsidenten, der in allen außenpolitischen Fragen die letztendlichen Entscheidungen trifft, unterordnen und dessen Vorstellungen von der Außenpolitik umsetzen. Ich bin überzeugt davon, dass es Punkte gibt, in denen sich die Meinung von President Cunningham von meiner unterscheidet - es wäre auch widernatürlich, wäre dem nicht so - doch es ist nicht meine Aufgabe, den außenpolitischen Kurs zu kritisieren. Ich möchte als Secretary dem Präsidenten beratend zur Seite stehen, ihm Arbeit abnehmen, die das außenpolitische Tagesgeschäft mit sich bringt, und die astorische Außenpolitik in der Öffentlichkeit repräsentieren.
2. Welche Projekte möchen Sie verwirklicht sehen?
Zunächst einmal die G4-Gesprächsplattform. Eine solche ständige Plattform einzurichten, ist eine sehr gute Idee. Sie muss aber auch mit Leben gefüllt werden, damit sie nicht einschläft. Darum möchte ich mich kümmern. Gleichzeitig möchte ich alte diplomatische Kontakte, die eingeschlafen sind, wieder beleben. Astor besitzt bereits ein weit gefächertes Netz von Botschaften in der ganzen Welt, doch oftmals tut sich dort nur wenig. Ich würde mir wünschen und werde daran arbeiten, dass die Staaten, in denen Astor diplomatisch vertreten ist, über aktuelle Vorhaben der Bundesregierung informiert wird, wenn sie von Relevanz für das Ausland sind. Auch die Zusammenarbeit mit den dortigen Regierungen möchte ich verbessern. Dass wir gute Kontakte zu den G4-Staaten pflegen, reicht in meinen Augen nicht aus, um den Auftrag der astorischen Außenpolitik als erfüllt anzusehen. Deshalb möchte ich sie wieder breiter fächern.
Ich werde auch das Personal des diplomatischen Dienstes unter die Lupe nehmen, mich mit den Botschaftern unterhalten und ihre Anregungen aufnehmen. Viele der Botschafter sind schon seit mehreren Exekutivperioden im Amt. Ihre Erfahrung sollte sich jeder Secretary zunutze machen, weil er sonst eine Chance verspielt.
3. Welche Staaten sehen Sie derzeit als die engsten Verbündeten der Vereinigten Staaten an? Zu welchen Staaten müssen die Beziehungen verbessert werden?
Die engsten Verbündeten Astors sind ganz klar Albernia, das United Empire und die Demokratische Union. Prinzipiell müssen zu diesen Staaten die Beziehungen auch noch weiter ausgebaut werden, wofür die ständige Gesprächsplattform, die ich oben schon erwähnt habe, eine gute Möglichkeit ist. Aber auch andere Staaten in der "alten Welt", wie beispielsweise die Staaten der Intesa Cordiale oder Dreibürgen, verdienen mehr Aufmerksamkeit von seiten unserer Außenpolitik, weil sie oftmals tonangebend in der internationalen Politik sind. Auch zu Staaten wie Cranberra oder Futuna sollten wir gute Beziehungen unterhalten, soweit das möglich ist, einfach schon auf Grund der geographischen Entfernung. Es gibt also in dieser Hinsicht viel zu tun.
4. Wie bewerten Sie die Auflösung der Executive Order zum Verzicht auf einen Erstschlag durch den Präsidenten für den internationalen Ruf der Vereinigten Staaten?
Die Aufhebung der Executive Order hat auf dem internationalen Parkett für einigen Wirbel gesorgt, den ich allerdings nur zum Teil nachvollziehen kann. Zunächst einmal gibt es viele Staaten, die über Atomwaffen verfügen und keinen Erstschlagsverzicht verkündet haben. Astor hat diese Verkündigung jetzt zurückgenommen. Was man aber sehen muss, ist, dass Astor in seiner Außenpolitik und seinem Handeln in der Welt schon immer zurückhaltend, berechenbar und dem Völkerrecht entsprechend war. Astor führt keine Angriffskriege, Astor verteidigt sich nur. Viele der Staaten, die die Aufhebung des Erstschlagsverzichts kritisiert haben, wie beispielsweise Andro, sollten sich an der eigenen Nase fassen. Die Bundesregierung hält die Möglichkeit des Erstschlags für sicherheitspolitisch notwendig. Das ist grundsätzlich keine außenpolitische Entscheidung, obwohl sie leider Auswirkungen auf die Außenpolitik hatte. Die Sicherheit der Vereinigten Staaten steht ganz oben, und wenn die führenden Köpfe, die sich in unserem Land mit der Sicherheit beschäftigen, das so entscheiden, dann halte ich das auch für eine fundierte Entscheidung. Wie gesagt, die Behauptung, von Astor ginge mehr Gefahr aus als früher, ist absoluter Humbug.
5. Welche Rolle spielt der Council of Nations in Ihren Planungen? Wie bewerten Sie die Einstellung der Mitarbeit durch die Administration?
Die Administration hat ihre Mitarbeit im Council of Nations eingestellt, ganz richtig. Das ist eine Abweichung vom ursprünglichen Plan, ganz aus dem Council auszutreten, und meiner Meinung nach daher zu begrüßen. Ich hoffe, dass diese Mitarbeit irgendwann wieder aufgenommen wird. Bis dahin ist es nicht meine Aufgabe, diese Entscheidung des Präsidenten zu bewerten. Ich habe meine Meinung dazu auch schon vor diesem Hearing öffentlich bekanntgegeben. Auf meine Arbeit als Secretary sollte das aber keine Auswirkung haben; wie gesagt, der Präsident bestimmt letztendlich über die Außenpolitik.