Im Baseballstadion der Stadt Fredericksburg, der Hauptstadt von Assentia hat die Republican Party eine große Veranstaltung aus Anlass der Wahlen zum Präsidenten der Vereinigten Staaten und zum Senator von Assentia angekündigt, auf dem unter anderem der scheidende Senator Justin Wayne eine Rede halten wird. Viele Assentier, aber auch Leute ausserhalb von Assentia sind angereist um der Veranstaltung beizuwohnen.
My fellow Astorians,
Assentians,
Republicans,
and - falls sich überhaupt jemand von ihnen aus den Häusern traut - Democrats,
Gelächter.
ich bedanke mich für euer zahlreiches Erscheinen hier!
Applaus.
Nicht mehr lange und wir werden wieder die Gelegenheit haben zu den Wahlurnen zu schreiten. Für uns Assentier sogar zu zwei Wahlurnen, denn auch ein neuer Senator für Assentia muss gewählt werden.
Ganz nah und von Bedeutung nicht nur für unser Assentia, sondern für die gesamten Vereinigten Staaten ist die Wahl des Präsidenten unserere Nation. Wie euch allen bekannt ist, bewirbt sich unser Präsident und mein Parteifreund Bob O'Neill für seine Wiederwahl.
Jubel, "09Neill"-Plakate werden freudig in die Höhe gehalten.
Ihm gegenüber steht ein demokratisches Ticket mit dem freeländischen Gouverneur und Senator Edmund Malroy...
Buh-Rufe und Pfiffe.
... und dem ehemaligen Secretary of Trade and Treasury, Samuel Epstein.
Wisst ihr, dass Freeland einen Gouverneur hat, merkt man eigentlich nur im Senat, wo Senator Malroy gerne seine Visitenkarten verteilt. Wenn man die Aktivität der freeländischen Regierung, ja, des gesamten Bundesstaates Freeland beschaut, müsste man glauben, das Amt sei verwaist.
Weitere Schmährufe gegen Malroy.
Liebe Freunde, das Amt des Gouverneurs ist eine dem Präsidenten der Vereinigten Staaten gar nicht so unähnliche Institution. Der einzige Unterschied ist die staatliche Ebene und die Dimension der Aufgaben, die man zu erfüllen hat. Ich frage euch nun folgendes: Wollt ihr einen Mann im Weißen Haus sitzen haben, der es schon in seinem Heimatstaat nicht schafft, zu regieren?
"Naaaaayyyyy!"
Der es nicht hinbekommt, irgend eines seiner Wahlversprechen einzulösen, obwohl er dafür bereits Monate Zeit gehabt hat?
"Naaaaaaaayyyyyyy!"
Das Gouverneursamt ist kein Nebenjob, den man mal eben nebenbei annimmt. Doch genau diesen Eindruck erweckt Senator Malroy: Dass das Gouverneursamt für ihn ein Nebenjob ist, in dem er nichts beweisen muss, aber in dem sich auch niemand anderes beweisen kann. Ihm ist das Amt als Senator im Kongress wichtiger, denn hier kann er sinnvolle und richtige Politik blockieren. Was müssen wir von Senator Malroy also erwarten, wenn er in das Amt des Präsidenten gewählt werden sollte? Wahrscheinlich das selbe wie bisher, nur würde er damit nicht nur Freeland, sondern die gesamten Vereinigten Staaten lahm legen. Er würde sich vermutlich lieber in die Airforce One setzen und die Krisenherde dieser Welt überfliegen, den mordenden Truppen irgendwelcher Diktatoren freundlich zuwinken, sie aus großer Entfernung darum bitten, doch bitte etwas netter miteinander umzugehen und sie dann doch wieder ihrem schmutzigen Geschäft überlassen, weil sie ihn auslachen werden.
Gelächter, aber auch große Empörung schwappt durch das Stadion.
Oder vielleicht auch nicht einmal das. Wenn man so hört, was die Demokraten zur Außenpolitik von Präsident O'Neill sagen, dürfte die Außenpolitik der Demokraten wohl aus "nichts sehen", "nichts hören" und "nichts sagen" bestehen.
Ich frage mich, was davon schlimmer für unser Land wäre.
"Nayroy, Nayroy"-Sprechchöre.
Ganz richtig, liebe Freunde. Aber wir alle haben das Glück, dass wir diesen Mann und diese Politik nicht wählen müssen!
Riesiger Jubel.
Unser Präsident, Bob O'Neil, hat eine hervorragende Bilanz, mit einem schlagkräftigen Team aufgestellt, außenpolitisch wie innenpolitisch. Ich erinnere an Cuello, wo die Vereinigten Staaten Verantwortungsbewusstein und Weitsicht gezeigt haben, oder an die zahlreichen Reformen im Bereich von Innenpolitik und Wirtschaft aus der Feder der Bundesregierung.
Applaus.
Diesen mutigen Kurs gilt es weiterzugehen, zum Wohle der Vereinigten Staaten! Für mich ist Bob O'Neill ein Präsident in der Tradition der erfolgreichsten Präsidenten der Vereinigten Staaten, in der jüngeren Zeit genannt seien Shana Jefferson, John Robert Waller und - natürlich- Alricio Scriptatore.
Jeder der Genannten wird heftig bejubelt.
Unterstützt wurde und wird Bob O'Neill von unserem Landsmann Jerry Cotton, der als Secretary of Interior und Vizepräsident hervorragende Arbeit leistet und auch weiterhin leisten wird!
"Jerry, Jerry"-Rufe, als der Name fällt.
Apropos Vizepräsident: Hat jemand von euch in letzter Zeit Samuel Epstein gesehen? Also ich nicht.
"He's doin' it just like Michael Tang did!", Gelächter.
Nanana, wollen wir mal nicht unfair sein. Mr. Epstein ist ein guter Wirtschaftsexperte, ansonsten wäre er nicht Mitglied der Regierung O'Neill gewesen. Aber ich frage euch: Reicht das als Qualifikation für dieses wichtige Amt aus? Es gibt Punkte, die mir erhebliche Sorgen machen. Etwa, dass er sein Amt als Secretary of Trade and Treasury einfach und mitten im Entstehungsprozess essentieller Reformen in der Wirtschaftsgesetzgebung aufgegeben hat, um Senator von Savannah zu werden, nur um nach seinem zu erwartenden Scheitern - er trat an, als bereits ein anderer Kandidat, mein heutiger Senatorenkollege Cole Howell, seine Kandidatur bekannt gegeben hat! - sofort und mit offensichtlichem Groll auf den Präsidenten zu den Democrats zu wechseln. Sollen die Vereinigten Staaten einen solch launenhaften und unberechenbaren Vizepräsidenten haben? Nein!
Applaus.
Liebe Freunde,
die kommende Präsidentschaftswahl ist eine Richtungsentscheidung. Wer Ideenlosigkeit und Rückschritt will, der hat nichts anderes verdient, als demokratisch zu wählen. Wer aber Tatendrang und Fortschritt will, der wählt republikanisch, der wählt Bob O'Neill und Jerry Cotton!
Frenetischer Jubel, Plakate und Fahnen werden geschwenkt.
Ich danke euch, liebe Freunde! Lasst uns diese Gedanken für die Zukunft festhalten, aber einen kurzen Blick in die Vergangenheit wagen.
Viele werden es schon mitbekommen haben, ich trete nach anderthalb Jahren und vier Amtszeiten nicht mehr zur Wahl an.
Bedrückende Stimmung im Stadion.
Ich habe dieses Amt wirklich gerne ausgeführt und nach bestem Wissen und Gewissen die Interessen Assentias im Senat der Vereinigten Staaten vertreten. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals für das Vertrauen bedanken, das mir das assentische Volk mehrmals und mit übergroßer Mehrheit gewährt hat. Doch wenn es am schönsten ist, soll man aufhören.
Heftiger Applaus für den Senator.
Ich verlasse das Amt ohne Sorge, denn ich weiss, das ein fähiger Mann mir nachfolgen wird, Alexander Xanathos.
Jubel im Publikum.
In der Bundesregierung und im Senat, als er noch Vertreter Freelands war, bereits habe ich ihn als Kollegen schätzen gelernt und trotz aller Schmähungen seitens der registrierten und der unregistrierten Demokraten - letztere zählen sich gerne zu den "Unabhängigen" - ...
Empörung.
... , weiß ich es besser und schätze mich glücklich, dass er sich auf den Senatssitz beworben hat. Denn so ist gewährleistet, das Assentia auch in Zukunft aktiv und kompetent vertreten wird.
Solidarischer Applaus für Xanathos, Jubelschreie.
Ich werde ihm, wie auch dem Gouverneur unseres schönen Landes gerne weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich gebe zwar Verantwortung ab, aber nicht mein Verantwortungsbewusstsein und meine Liebe für Assentia.
Heftiger Applaus, "Justin, Justin"-Rufe.
Und nun möchte ich auch schon das Wort an den nächsten Senator von Assentia übergeben, Mr. Alexander Xanathos.
Justin tritt applaudierend vom Rednerpult zurück, während in der Menge ebenfalls der Applaus aufbrandet