Unser Rechtssystem basiert auf dem Koran, und die Bevölkerung akzeptiert und respektiert das.
Sie kommen eben aus einem anderen Kulturkreis, wo soziale Verhaltensnormen eben anders konstruiert werden. Dagegen ist prinzipiell erst mal nichts einzuwenden und ich respektiere das. Es hat eben jeder seine ganz persönliche Kultur, seine ganz persönlichen Vorurteile. Die Frage ist dann nur, wie wir unsere jeweiligen Vorurteile so unter einen Hut bringen, dass wir trotzdem friedlich zusammenleben können. Und das geht eben nur, wenn wir bereit sind, einen herrschaftsfreien Diskurs zu führen und Kompromisse einzugehen. Dazu gehört auch, dass man sich selbst nicht so bierernst nimmt, weil ein solches sich Versteifen auf die Wahrheit der eigenen Vorurteile nur zu Fanatismus und Gewalt gegen andere führt. In dieser Hinsicht möchte ich auch gar nicht behaupten, dass Religion per se etwas falsches ist, solange man sie eben nur als ganz persönliches Vorurteil pflegt und nicht als eine "Wahrheit" über die "Realität", die anderen aufzuzwingen wäre. Gesellschaftsordnungen müssen konsensual sein; sie bedürfen der intersubjektiven Rechtfertigung und Zustimmung durch alle Betroffenen.