Declan Fitch betritt die Bühne. Die Menschen rasten aus. In ohrenbetäubender Lautstärke gröhlen sie "Declan, Declan".
Erst nach mehreren Minuten hat sich die Menge beruhigt und Declan ergreift das Wort.
Einen wunderschönen Guten Abend!
Erneuter minutenlanger Jubel.
Danke. Vielen Dank auch an dich Romy. Es ist immerwieder schön dich zu sehen.
Jubel.
Wahnsinn! Wer hätte gedacht, dass ein Republikaner in Astoria City so viele Menschen anlocken kann.
Gelächter und Jubel.
Hinter mir und meinem Team liegt ein aufwendiger Wahlkampf. Selten hat eine Senatswahl im Vorfeld für so viel Aufsehen gesorgt. Von den vielen Veranstaltungen, über Diskussionen auf höchster Ebene, bis hin zur beinahe-Aberkennung der Staatsbürgerschaft von Roger McGuinnes. Ganz Astoria State ist in Bewegung.
Applaus und "Jawohl"-Rufe.
Ihr, die Bürger von Astoria State, könnt entscheiden, wer Armin Schwertfegers Sitz im Senat übernimmt. Ihr entscheidet, welche Repräsentation Astoria State erhält. Es ist eine richtungsweisende Entscheidung und ganz egal wo ihr politisch steht: Geht wählen!
Jubel.
Roger McGuinnes und ich bitten um Ihre Stimme. Sie haben die Wahl. Denken Sie nach und entscheiden Sie richtig. Vielleicht ist Roger schöner, eloquenter und charmanter als ich. Das nehm ich gerne hin, aber ist er auch der bessere Politiker?
"No, No, Never!"-Rufe.
Es ist nicht meine Aufgabe darüber zu befinden, wer als Senator besser geeignet ist, das ist Ihre Aufgabe. Ich kann nur meine Position klarmachen und auf meine Erfahrung hinweisen. Roger McGuinnes ist zweifellos ein erfahrener Pressesprecher. Er kann gut über Politik reden, doch kann er auch gute Politik machen?
"Niemals".
Ich habe als Delegierter beim Rat der Nationen und als Mitglied des House of Representative bereits mehrfach die Verantwortung für unser Land übernommen. Ich habe wichtige Entscheidungen im House mitgetragen. Und ich möchte auch in Zukunft helfen, die Politik unseres Landes mitzugestalten. Ich will nicht der Senator einer Partei sein. Ich will nicht der verbündete Senator des Governors oder des Präsidenten sein. Ich will nicht der Senator sein, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist. Ich will nicht der Senator einer politischen Ideologie sein. Und schon gar nicht will ich Senator sein, um mir neue Visitenkarten drucken zu lassen. Das sollen Andere machen, aber ich will der Senator der Bürger von Astoria State sein.
Jubel und "Declan, Declan"-Rufe.
Als euer Senator werde ich mich jeden einzelnen Tag dafür einsetzen, dass Leistung belohnt wird und dennoch jeder sozial abgesichert ist. Ich will Armut bekämpfen und nicht Armut zu Wahlkampfzwecken benutzen. Ich will keine Umverteilung nach Lust und Laune des Congress, sondern jedem Bürger die Möglichkeit geben, seinen Wohlstand selbst zu erarbeiten.
Jubel und Applaus.
Als euer Senator werde ich dafür sorgen, dass sich der Staat aus eurer Brieftasche zurückzieht. Keine sinnlosen Steuern für sinnlose Zwecke. Die normalen Bürger sollen wieder selbst entscheiden, was mir ihrem hart erarbeiteten Geld geschieht. Dennoch werde ich in einem erneuten Anlauf versuchen den „Federal Taxes Reformation Act“ durchzusetzen, der die Normalbürger entlastet und dafür eine Vermögenssteuer für die Superreichen vorsieht. Und wenn ihr euch fragt, warum das Gesetz noch nicht beschlossen wurde, dann fragt doch mal Edmund S. Malroy.
"Buh"-Rufe als der Name des Governors von Freeland fällt.
Als euer Senator werde ich nicht zulassen, dass Großindustrielle den mittelständigen Betrieben die Aufträge wegnehmen. Wer hart arbeitet und sich eine Existenz aufbaut muss stärker dafür entlohnt werden als jemand, der andere für sich arbeiten lässt.
Applaus und "Genau richtig"-Rufe.
Als euer Senator werde ich die Wirtschaft Astors vor Billigprodukten aus dem Ausland schützen, aber dafür sorgen, dass gute Produkte aus Astor weiterhin weltweit vertrieben werden.
Jubel.
Als euer Senator werde ich die Regierung, egal welche, dabei unterstützen, unsere Bürger vor seinen Feinden zu schützen. Congress, President, Secretary of State und Secretary of Defense sollen den Feinden Astors die Stirn bieten und mit den Freunden Astors eng zusammenarbeiten und wichtige Koalitionen beschließen.
Applaus.
Als euer Senator werde ich Konflikten wie in Cuello nicht tatenlos zusehen oder einfach nur Fotos von mir auf Friedensdemonstrationen machen lassen. Ich werde mich als Senator und als Delegierter beim Rat der Nationen aktiv dafür einsetzen, dass Verstöße gegen Völker- und Menschenrechte sanktioniert werden.
"Jawohl"-Rufe.
Als euer Senator werde ich aktiv Kriminalität bekämpfen. Ich werde dafür sorgen, dass die Justiz unabhängig von Parteizugehörigkeit und Karrierechancen arbeitet.
Jubel.
Als euer Senator werde ich mich dafür einsetzen, das keine Minderheit diskriminiert und benachteiligt wird. Egal ob Arme, Homosexuelle, Behinderte, ethnische und religiöse Minderheiten oder lediglich republikanische Parteigänger in unserem vorwiegend blauen Astoria State: Niemand darf auf Grund dessen was er ist benachteiligt werden. Aber selbstverständlich darf auch niemand auf Grund dessen was er ist besser als andere behandelt werden. Gleiches Recht für alle und keine wahltaktischen Vorzugsbehandlungen.
Jubel.
Als euer Senator werde ich Bob O'Neill konstruktiv bei seiner Arbeit unterstützen, jedoch gleichzeitig meine Pflicht als Senator tun und ihm auf die Finger schauen. "Ja" zu guter Politik, "nein" zu schlechter Politik. Und das gilt nicht nur für meinen Freund Bob, sondern auch für seinen Herausforderer. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Ede Malroy die Präsidentschaftswahl gewinnt, werde ich auch ihm meine konstruktive Unterstützung anbieten und gleichzeitig jeden Schritt überwachen.
Die Menschen rasten aus. Es mischen sich "No To Malroy"-Rufe mit "Bob O'Neill, Bob O'Neill"-Rufen.
Als euer Senator werde ich mich nicht zum dummen Stimmvieh für irgendeine Regierung oder irgendeine Partei degradieren lassen, sondern jeden einzelnen Tag besonnen, nach bestem Wissen und Gewissen und immer im Sinne der Bürger dieses Staates handeln. Das, meine Freunde, ist kein Versprechen! Das ist ein Gebot.
Minutenlanger Jubel und "Declan, Declan"-Rufe.
Meine Freunde, heute neigt sich einer der spannendsten Wahlkämpfe unseres Staates dem Ende zu, bevor morgen der vermutlich einseitigste Präsidentschaftswahlkampf zu Ende geht, denn nur ein Kandidat hat es für nötig befunden, die Bürger über sein Programm und seine Politik aufzuklären. Im Gegensatz zu seinem Parteifreund Roger McGuinnes hat Edmund S. Madroy, der Mann mit tausend Ämtern, sich nicht ein einziges Mal politisch mit Bob O'Neill auseinandergesetzt.
"Dazu ist er gar nicht in der Lage" ertönt es aus der Zuschauermenge.
Vielleicht weiß er, dass er keine Argumente hat, die Bob O'Neill nicht entkräften könnte. Vielleicht weiß er, das die Wahl schon entschieden ist, und er mich in einigen Wochen als Kollege im Senat begrüßen darf.
Gelächter.
Wie dem auch sei: Wir wissen, was Bob O'Neill erreicht hat und wir kennen seine Politik, seinen Stil, sein Programm. Edmund S. Malroy verrät uns nicht was kommt.
Er sagt uns nicht was er für das Land will. Er schaut zurück und kommentiert was Bob O'Neill gemacht hat. Malroy sagt uns aber nicht, was er eigentlich hätte besser machen wollen, geschweige denn, was er in Zukunft machen will. Er erwartet, dass die Bürger Roulette spielen und lässt sie blind im Dunklen tappen.
Wie kann jemand der sich in zweifacher Hinsicht Demokrat nennt, das Volk nicht über seine Programme aufklären. Wie kann jemand der sich ernsthaft um das höchste Amt des Staates bewirbt, Überraschungsei spielen. Mr. Malroy, das ist kein Stil, das ist nicht fair und das disqualifiziert Sie für das höchste Staatsamt noch mehr als Ihre unglaubliche Tatenlosigkeit in Freeland.
Jubel und "No to Malroy"-Rufe.
Roger McGuinnes redet wenigstens über seine Vorstellungen. Roger hat wenigstens ein Programm. Kein Gutes, aber er hat eins.
Gelächter
Bürger von Astoria State. Jetzt ist es an euch: Wählt euren Senator und entscheidet euch!
"Declan, Declan"-Rufe.
Wer mich wählt, wählt die Freiheit jedes Einzelnen, die Sicherheit unserer Nation, die Werte auf die sich unser Land gründet, die Fähigkeit, die ein Senator braucht und den Fortschritt, der uns auf die Zukunft vorbereitet. Wer mich wählt bekommt aber keine inhaltslosen Reden, keine von Lobbyisten bestimmte Politik, keinen Parteisoldaten und leider auch keinen Schönling. Wer letzteres will muss Roger McGuinnes die Stimme geben.
"Buh"-Rufe, als Roger McGuinnes erwähnt wird.
Ich möchte mich bei euch für eure unglaubliche Unterstützung bedanken. Und ich möchte mich bei Roger McGuinnes bedanken. Es war ein aufregender Wahlkampf: Hart in der Sache, aber fair im Umgang und deswegen, Roger, bist du immer dazu eingeladen, zu mir zu kommen und ich als Senator Declan Fitch werde immer ein offenes Ohr für sich haben.
Gelächter und Jubel.
Meine Freunde, hier geht mein Wahlkampf zu Ende. Was und wen ihr am Ende wählt ist eure Sache, aber vergesst nie:
Die einen reden über Politik, Republikaner machen Politik, und deswegen gilt nur eins:
No Malroy! No Epstein! No McGuinnes!
Die Masse tobt. Alle rufen im Chor: "No Malroy! No Epstein! No McGuinnes!"
Declan nimmt seine Frau in den Arm. Die Beiden stehen gemeinsam mit Romy am Bühnenrand und winken den vielen Anhängern zu.