Dann gehe ich davon aus, Sie sind sich der Dienerschaft für einen unmoralischen Staat bewusst, Mrs. Gerard, denn genau das tun Sie derzeit. Würden Ihren Worten und jenen zahlreicher anderer Demokraten jemals Taten folgen, die Todesstrafe wäre längst abgeschafft.
Ich bin es ein wenig Leid, anhören zu müssen, ich würde Leben als nicht schützenswert empfinden. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Aber wer sich am Leben eines anderen versündigt, der begeht die denkbar schlimmste Tat. Und das kann nicht mit einer Freiheitsstrafe sanktioniert werden, die ein ungleich weniger schweres Verbrechen nach sich zöge.
Wie ich bereits sagte: Die Todesstrafe ist verhältnismäßig und sie ist moralisch. Und jemanden, der willent- und wissentlich andere wohlmöglich auf bestialische Weise getötet hat, auf Staatskosten mit Wohnraum und Nahrung wohlmöglich bis zum fernen Lebensende, dank der Inkonsequenz der Demokraten derzeit aber nur für mehrere Jahre, zu versorgen, das ist zynisch. Das ist nicht gerecht. Und das ist ein wirklicher moralischer Bankrott unserer Gesellschaft, denn wir lassen einen Mörder mit einer unverhältnismäßig kleinen Strafe davonkommen.
Ich frage mich, wie es sein kann, daß gerade aus den Reihen der Republikaner so viel Unterstützung für die Todesstrafe kommt, wenn dort gleichzeitig christliche Werte hochgehalten sollen. Denn schließlich ist nach theologischer Auslegung nur Gott gestattet über Leben und Tod zu richten. Wer den Vergleich "Todesstrafe = staatlicher Mord" für überzogen der sollte sich z.B. mal so manche "Pro Life" Flyer aus Ihrem Lager ansehen, die noch ganz andere Keulen auffahren.
Sie kratzen nur an der Oberfläche des Ganzen, wenn Sie den Unterschied nicht erkennen. Aber fragen Sie sich nur weiter.
Was die christlichen Werte betrifft, so halte ich mich da an die
Autorität des seligen Papstes Innozenz II. Ich ergänze aber, dass ich mich in meiner Rolle als öffentlicher Mandatsträger nicht an Urteile eines kirchlichen Würdenträgers gebunden fühle; denn Staat und Kirche sind getrennt.