Ich bin für Wissenschaft und Forschung weitestgehend ohne Schranken, ich bin für Stammzellenforschung und für Gentechnik, wohl wissend, dass wir dabei auch richtig böse Fehler machen werden, aber die gehören zum Lernen dazu. Wie gesagt, ich bin für Wissenschaft und Forschung.
Menschen sollen ja mitunter den Wunsch verspüren, sich fortzupflanzen. Und fast alle Menschen, die Kinder wollen, wünschen sich auch, dass diese Kinder gesund sind. Doch wenn sich Menschen entscheiden, Kinder zu haben, dann sollen sie sie so nehmen, wie sie ihnen gegeben werden oder sich eben nicht fortpflanzen.
Der Unterschied zur Stammzellenforschung ist, dass das Schicksal des Embryo bereits entschieden ist, er wird letztlich sterben (die lebenden Zellen werden absterben). Aber aus seinem Tod wird für die Lebenden das Beste herausgeholt. Das ist meiner Meinung nach ok. Genauso wie es ok ist, sich bei Kälte in den Kadaver eines toten Tieres einzuwickeln, um etwas länger auf Rettung hoffen zu können (wie bei Star Wars V).
Doch bei der PID ist es anders: Da geht es nicht darum, den nicht zu verhindernden Tod eines Embryo wissenschaftlich zu nutzen, sondern darum aufgrund einer Diagnose zu entscheiden, ob das sich entwickelnde Leben lebenswert ist, Schlagwort "Vernichtung unwerten Lebens".
Man bedenke alleine, was bei einem Chromosomen-Crossing-Over falsch laufen kann, wenn nur eine einzige chemische Verbinung nicht so zusammengesetzt wird, wie es sein sollte, sich dadurch der Triplett-Code ändert ... das wissen wir nicht. Das Genom ist in Bezug auf evolutionäre Verbesserungen nicht sicher entschlüsselt. Wer weiß, wohin eine Mutation, die als krankhaft diagnostiziert wird, vielleicht führen könnte ... Telepathie vielleicht? Oder nur zu einer braunen Farbe statt einer weißen und damit überlebt eine farbveränderte Motte im Gegensatz zur bisher herrschend etablierten, weil die dunkle Motte für ihre Feinde auf dunklem Untergrund nicht mehr so leicht gesehen wird.
Wir Menschen können Leben zerstören, wir Menschen können Leben verändern (durch Zucht, durch Gentechnik, etc.) Was wir nicht können und was wir auch nicht können sollten, ist es, Leben zu erschaffen. Wir Menschen können nicht aus Totem etwas Lebendiges schaffen. Das ist die Wahrheit und das Wesen des Menschseins bzw. der Gegensatz zum Göttlichen bzw. dem Universum. Aber selbst wenn wir irgendwann alles über Gentechnik wissen sollten, was es da zu wissen gibt, reicht es nicht aus, Atome aneinander zu reihen, damit Leben rauskommt. Es fehlt das Einhauchen. Und das ist für mich Gott.
Und so lange wir nicht aus Totem Leben schaffen können, solange sollten wir auch keine Zuchtmöglichkeiten für Menschen gewähren.
Und da Leben schaffen und Evolution durch Mutation zu fördern nicht Sache des Menschen sind, ist es wohl die Sache eines anderen fähigeren Wesens.
Und darin besteht mein Glaube an eine höhere Macht, deren Stellung wir uns nicht anmaßen soltlen, weil wir es eben auch nicht können. Wir haben nicht die Einhauchungsmöglichkeiten.
Wie gesagt, das ist meine Meinung.
Edit: Zum Schwangerschaftsabbruch: Die Mutter sollte nur die Wahl haben, ob sie abbricht oder nicht. Sie sollte nicht beurteilen dürfen, ob das Leben, was da rauskommt, lebenswert ist. Sie kann abbrechen, das ist ihr Recht, das ist ihr eigener Körper. Aber nur, weil sie das Kind ganz nicht will und nicht nur, weil sie das Kind, wie es denn evtl. krank sein würde, nicht will,