Sie verstehen das (Nicht-)Problem anscheinend nicht.
Der Kongress ist die Vertretung des Volkes der Vereinigten Staaten. Was dieses beschäftigt, hat auch ihn zu beschäftigen.
So wenig, wie die Gegner der Todesstrafe die aktuell mutmaßliche Mehrheit ihrer Befürworter im Kongress irgendwie "wegwünschen" können, so wenig können die Befürworter der Todesstrafe die Opposition gegen diese Strafart irgendwie "wegwünschen." Es ist ein kontroverses Thema, es spaltet Öffentlichkeit wie Kongress, und das wird so lange so bleiben, bis die eine Seite die andere Seite nachhaltig von ihren Argumenten überzeugt. Meinungswechsel sind ja nun möglich, Sie zitieren ein Beispiel in persona Gouverneur Wells sogar selbst.
Demokratie bedeutet, dass die Mehrheit zu einem gegebenen Zeitpunkt entscheidet, wie verfahren wird, bis die Mehrheit sich ändert. Sie bedeutet nicht: "So ist es allein richtig, so wird das jetzt gemacht bis in alle Zeit, basta!" Es mag den Angehörigen der Mehrheit in einer Frage ein Dorn im Auge sein, aber auch die Minderheit hat ein Recht, da zu sein, sich bemerkbar zu machen und Angehörige der Mehrheit mit Argumenten auf ihre Seite zu ziehen zu versuchen, um irgendwann vielleicht zur Mehrheit anzuwachsen.
Eine aktive Minderheit, die darum kämpft, zur Mehrheit zu werden, ist stets besser als "Friedhofsruhe", in der sich alle einig sind oder die Minderheit gegenüber der Mehrheit resigniert. Demokratie lebt vom Widerspruch, Widerspruch erzeugt Akativität, und von dieser wiederum leben die Vereinigten Staaten.
Gouverneur Wells hat eine Petition eingereicht, das Justizministerium hat diese entgegengenommen, bearbeitet und das Ergebnis seines Verfahrens öffentlich bekannt gemacht, woraus nun schon wieder eine kleine öffentliche Diskussion entsprungen ist - so funktioniert Demokratie!
Und nicht nach dem Muster: "Juhu, meine Sache hat eine Mehrheit! So ist es, so bleibt es, Diskussion beendet, ich gehe jetzt ein Bier trinken!"