Ladies and Gentlemen,
Die Senatorin von Serena hat wie gesagt heute in Abstimmung mit mir einen Entwurf zur Regulierung von Schwangerschaftsabbrüchen in den Kongress eingebracht. Ich möchte gerne schon vorab ein paar erklärende Wort zu dieser Initiative abgeben.
Ich zähle mich bei weitem nicht zu den streng konservativen Kreisen, die vielleicht der Ansicht sein könnten Abtreibung sei Mord. Aber ein Schwangerschaftsabbruch ist nun einmal die Verhinderung potentiellen neuen Lebens. Auch dann, wenn der Fötus selbst in den ersten Schwangerschaftswochen noch nicht einmal lebensfähig wäre, wenn das Herz noch nicht schlägt, er noch nicht denken kann, er keine Schmerzen empfindet, geschweige denn mitkriegen würde, dass er abgetrieben wird. Trotzdem würde aus ihm nach nur ein paar Monaten ein wundervoller Mensch werden. Das ist bereits in den ersten Wochen so von der Natur angelegt.
Der Fötus kann sich nicht wehren und dieses werdende Leben hat niemanden, der sich für ihn einsetzt, wenn sich die Mutter dafür entscheidet es, wie es oft so schön gesagt wird, „wegmachen“ zu lassen. Nicht einmal der werdende Vater hat nach derzeitiger Rechtslage irgendeine Möglichkeit sein Kind zu schützen. Momentan ist es de facto so, dass das ungeborene Kind Eigentum seiner werdenden Mutter ist und absolut davon abhängig, ob sie es haben möchte oder nicht. Eine Frage muss man sich da stellen: Darf Leben Eigentum sein? Darf Leben der freien Entscheidung einer einzigen Person unterliegen? Und ich hoffe, dass eine Mehrheit auf diese Fragen mit nein antworten würde. Darum ist es an uns als dem Staat, diesen wehrlosen Wesen einen Schutz zu bieten, sie nicht im Stich zu lassen und ihnen die Chance verschaffen ein glückliches Leben führen zu dürfen.
Ein anderer Punkt darf nicht unausgesprochen bleiben, auch wenn er nur einen Teil der Abtreibungsthematik ausmacht: Es gibt derzeit jedes Jahr Fälle von sogenannten Spätabtreibungen. Mütter entscheiden sich kurz vor der Geburt des Kindes für eine Abtreibung, sei es weil eine Behinderung diagnostiziert wurde, oder gar nur aus privaten Gründen. Es gibt nichts, was es da nicht gibt. Das ungeborene Kind wäre zu diesem Zeitpunkt nicht selten bereits lebensfähig! Das wird im Fall von Abtreibungen durch Kaiserschnitt bei besonders weit fortgeschrittenen Schwangerschaften aufs grausamste deutlich. Es gibt Fälle, in denen die operativ aus dem Mutterleib geholten Babys diesen Schritt überleben! Diese Frühchen atmen, schreien und leben, aber niemand hilft ihnen. Sie werden irgendwo alleine abgelegt und man wartet ab, bis sie den Kampf aufgegeben haben und sterben. Wieso? Hat ein Kind, das mit ärztlicher Hilfe überleben könnte kein Recht darauf, weil die Mutter es nicht will? Soetwas darf in unserer Gesellschaft nicht sein.
Und dennoch bleibe ich dabei: Abtreibung ist kein Mord. Aber sie ist in so vielen Fällen überflüssig. Ein Kind kann zur Adoption freigegeben werden, wenn man es wirklich nicht will. 9 Monate Schwangerschaft kann man einer Frau abverlangen, das ist sie ihrem ungeborenen Kind schuldig.
Natürlich gibt es Ausnahmen und diese sind auch im Gesetz festgehalten. Gefahr für die Mutter oder eine vorausgegangene sexuelle Gewalttat. In diesen Fällen stehen die Vorzeichen völlig anders. Die Möglichkeit eines Abbruchs sollte man der betroffenen Frau straffrei offen halten.
Es ist meine eindringliche Hoffnung, dass die ehrenwerten Mitglieder des Congress, auch wenn sie meine Meinung nicht teilen, wenigstens eine schwächere Regelung finden werden. Damit zumindest potentiell lebensfähige Kinder nicht mehr sterben müssen und Abtreibung nicht mehr nach reinem Gutdünken der Mutter geschehen. Die gegenwärtige Praxis von Abtreibungen ist traurig und bedarf eines Gesetzes!
Vielen Dank.